Neue Datenbank über Nanotoxizität
Nanopartikel sind winzige, ein Millionstel Millimeter "große" Teilchen. Sie verhalten sich ganz anders das entsprechende Makromaterial. Aufgrund ihrer äußerst geringen Größe können sie in die Lunge gelangen und sie schädigen oder auch in andere Organe wie Herz oder Gehirn eindringen. Die steigenden potenziellen Gesundheitsrisiken eine neue Disziplin, die Nanotoxizität, auf den Plan gerufen, welche die Toxizität infolge von Nanomaterialien untersucht. Die innerhalb des Projekts NHECD ("Nano health-environment commented database") durchgeführte Arbeit gipfelte in einer komplett frei zugänglichen Datenbank, die einen Mechanismus zur Aktualisierung des Wissensrepositoriums enthält. Ein von NHECD berücksichtigter wesentlicher Faktor bestand darin, dass die Nutzer aus vielen verschiedenen Gruppen wie der Presse, Forschungseinrichtungen und Regierungsgremien stammen. So enthält die NHECD-Datenbank nicht nur unstrukturierte Daten wie beispielsweise wissenschaftliche Veröffentlichungen, sondern ermöglicht auch eine automatische Aktualisierung. Die Datenbank enthält somit eine sich dynamisch entwickelnde Sammlung veröffentlichter Daten zu umweltbezogenen und gesundheitlichen Auswirkungen nach Exposition gegenüber Nanopartikeln. Speziell gestaltete Algorithmen aus dem NHECD-System ermöglichen eine kohärente Strukturierung und Extraktion von Informationen aus Metadaten wie Autorennamen und relevanten Texten. Die relevanten Texte werden folglich aus einschlägigen wissenschaftlichen Arbeiten extrahiert. Zur Unterstützung der breiten Kategorisierung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und des Informationsextraktionsprozesses entwickelten die NHECD-Forscher ein breites Spektrum an Domänen innerhalb der Taxonomie. Bislang wurden rund 10 000 Open-Source-Artikel gesammelt, die alle auf Englisch vorliegen. Ein Indexierungssystem und Bewertungen für die Artikel lassen zu, dass das System zum Suchen und Abrufen unter Einsatz komplexer Abfragen und einer Volltextsuche verwendet werden kann. Es stehen einfache, fortgeschrittene, intelligente und taxonomische Suchen zur Verfügung. Ein Crawling-System ruft automatisch sämtliche relevanten Referenzen auf. Dabei tritt wenig irrelevantes "Rauschen" auf und die Effizienz dieses Prozesses beträgt 80 %. Die potenziellen Auswirkungen des NHECD-Systems sind gewaltig. Die Datenbank enthält Weißbücher und kann die nicht- wissenschaftliche Gemeinschaft bei der Ausarbeitung von Rechtsvorschriften zu Gesundheits- und Sicherheitsaspekten von Nanomaterialien unterstützen. Ein Teil des Aktionsplans für Nanotechnologie der Europäischen Kommission besteht in der Entwicklung eines Rechtsrahmens. Die Arbeits des NHECD-Projekts leistet die verantwortungsvolle Entwicklung und Verwendung von Nanopartikeln im Einklang mit entsprechenden Regulierungsmaßnahmen und Rechtsvorschriften.