Kombination von Nanotechnologie und Meersalz zur Therapie von Hautkrankheiten
Hautkrankheiten sind in Europa auf dem Vormarsch, Gründe sind neben der verlängerten Lebenserwartung auch die Zunahme der Sonnenintensität. Technologische und biomedizinische Innovationen bilden die Grundlage für ein neues, personalisiertes Konzept in der medizinischen Versorgung und Medikamentenverabreichung. Das EU-finanzierte Projekt SkinTreat ("Novel approaches for the development of customised skin treatments and services") entwickelt auf biotechnologischer und nanomedizinische Ebene Wirkstoffe für individuelle und maßgeschneiderte Therapien und die gezieltere Verabreichung von Medikamenten. Herkömmliche Wirkstoffe und Totes-Meer-Salz sollen dabei mit neuen Verfahren und Disziplinen kombiniert werden. Das Projektteam entwickelt eine neue Generation personalisierter Pharmazeutika, die genau auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sind. Voraussetzung für eine personalisierte Therapie sind bei Hauterkrankungen eine genaue Diagnosen und die umfassende Analyse biologischer Marker. Mithilfe nicht-invasiver Methoden und minimal-invasiver Hautbiopsien wurden mehrere biologische Profile für Hauterkrankungen und subklinische Erkrankungen erstellt. Statistische Datenanalysen dienten der Mustererkennung von Biomarkern, die mit spezifischen klinischen Erkrankungen assoziiert werden. Für die detaillierte, personalisierte Diagnose wurde zudem ein neuer bioinformatischer Data-Mining-Ansatz mit computergestützter Biomarkeranalyse kombiniert. Ein Entscheidungsunterstützungssystem soll Dermatologen und Pharmazeuten bei der Auswertung der Daten helfen, um so die Verschreibung personalisierter Medikamente zu erleichtern. Eine Machbarkeitsstudie prüft nun den neuen Ansatz von SkinTreat hinsichtlich einer Reihe von Hautkrankheiten wie Schuppenflechte (Psioriasis), Kontaktdermatitis und vorschneller Hautalterung durch UV-Licht. Bei Retinylpalmitat (einem Vitamin-A-Vorläufer) handelt es sich um einen konventionellen Wirkstoff, der mit innovativen Wirkstoffen wie Totem-Meer-Salz kombiniert wird, wobei diese Salzminerale in allen Wirkstoffkombinationen enthalten sind. Das Team untersuchte verschiedene Kapsel- und Nanoemulsionen zum Auftragen auf die Haut und identifizierte sieben Systeme auf Wasser- und fünf Systeme auf Ölbasis und bestätigte die Sicherheit der hergestellten Nanoemulsionen und -dispersionen auf Basis von Totem-Meer-Salz und Retinylpalmitat in Tests.