Folgen des Klimawandels auf Siedlungsstrukturen
Forscher des TAMBO-Projekts haben den Anpassungsprozess der in der Region lebenden Menschen an die allmählichen Veränderungen in Klima und Vegetation zurückverfolgt. Durch diese Initiative wird es möglich sein, die lokalen und regionalen Auswirkungen kleiner Klimaveränderungen zu bestimmen. Es wurde festgestellt, dass das Klimaphänomen El-Niño die menschlichen Siedlungsstrukturen in bestimmten Gegenden des Rio Tambo-Tals und der Küstenregion beeinflusst. Ein Merkmal von El Niño sind ungewöhnlich hohe Temperaturen der Wasseroberfläche in der tropischen Region des Pazifischen Ozeans. Darüber hinaus wurden begrenzte Auswirkungen auf lokaler Ebene seismischen und vulkanischen Ereignissen zugeschrieben, welche ebenfalls ein Merkmal der Studie im südlichen Peru sind. Enge Zusammenarbeit zwischen Experten aus einem breiten Spektrum von Disziplinen ist ein besonderes Merkmal des TAMBO Konsortiums. Spezialisten aus den Bereichen Klimatologie, Vulkanologie, Archäologie, Ethnologie, Kohlenstoff 14 (C14)-Analyse und Paläobotanik haben Beiträge zu dieser Initiative geleistet. Die Projektpartner haben Klima- und Umweltveränderungen im Untersuchungsgebiet aus chronologischer Perspektive dokumentiert. Die Wissenschaftler haben Stadien in der Entwicklung der menschlichen Siedlungen und deren Niedergang in einzelnen Bereichen rekonstruiert. Dieser Prozess setzt sich bis zum heutigen Tag in den Andentälern fort. Zu den wichtigsten Ergebnissen des TAMBO-Projektes gehören die Analyse von Luft- und Satellitenbildern des erforschten Gebiets und eine detaillierte Studie über fast das gesamte Tambo-Tal. Forscher haben Gebiete an der Flussmündung untersucht und die detaillierten Beschreibungen von 97 prähistorischen und kolonialen Siedlungsstandorten in der Region des Tambo-Tals registriert. Es wurden auch Standorte für weitere Forschungen bestimmt, zu denen Siedlungen und Friedhöfe aus der späten Zwischenperiode zwischen 1.000 und 1.476 n.Chr. gehören. Die Arbeiten des TAMBO-Projekts werden Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern ein besseres Bild über die Art von Störungen geben, auf die man sich infolge der klimatischen und ökologischen Veränderungen vorbereiten muss.