Datenbank bewährter Praktiken zur Unterstützung von Frauen in der Forschung
Das EU-finanzierte Projekt "Practising gender equality in science" (Prages) erforscht bewährte Praktiken zur Förderung der Beteiligung von Frauen in wissenschaftlich ausgerichteten Hochschul- und Forschungseinrichtungen der OECD-Länder (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Das Projekt ermittelt, ob und wie Maßnahmen hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter im Forschungsmanagement umgesetzt werden. Es wurden Daten gesammelt und zur Bewertung günstiger Strategien sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Ebene einzelner Institutionen klassifiziert sowie Interessengruppen verfügbar gemacht. Das Projekt soll die relevantesten Ergebnisse im Kampf gegen die vertikale Segregation im sozialen, beruflichen und politischen Bereich einbeziehen. Es soll erforschen, warum Frauen immer noch ausgeschlossen sind - also, warum die wissenschaftliche Gemeinschaft sich dagegen wehrt, die soziale und geschlechterspezifische Dynamik, die doch die wissenschaftliche Forschung antreibt, zu erkennen und in den Griff zu bekommen. Prages hat seine Datenbank bewährter Praktiken über das Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieses Tool enthält über 100 Programme, die an Universitäten, Forschungsinstituten sowie in Unternehmen mit Wissenschafts- und Technologiebezug umgesetzt werden und die Förderung sowie die maximale Ausnutzung weiblicher Ressourcen zum Ziel haben. Zu jedem Programm gibt es eine Beschreibung mit Angabe der Ergebnisse seiner Bewertung nach drei Hauptbereichen: Schaffung eines günstigen Umfelds für Forscherinnen, Förderung des Bewusstseins für die Dimension der Geschlechterfrage in Prioritäten in Wissenschaft und Technik, Design und Anwendung sowie Unterstützung weiblicher Führungskräfte. Jeder Datensatz listet außerdem Faktoren auf, die zum einen positive Ergebnisse ermöglicht haben oder andererseits Hindernisse aufwarfen. Der "Guidelines for gender equality programmes in science" (Leitfaden für Programme zur Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft) als Instrument zur Unterstützung der Hochschulleiter und Administratoren bei der Verfolgung der drei vorhergehend genannten strategischen Ziele enthält 31 spezielle Empfehlungen und 61 konkrete Vorgehensweisen. Diese werden durch Beispiele aus der bewährten Praxis unterlegt, begleitet von vorgeschlagenen Handlungstools und Ratschlägen dazu, wie man die Gesamtqualität der Programme noch verbessern könnte. Eine weitgehende Vernetzung, Fragebögen sowie eine qualitative Bewertung und Ermittlung erfolgreicher Lösungen bereiteten den Weg des Projekts zur Realisierung dieser umfassenden und nützlichen Informationsquelle. Datenbank und Leitfaden können von der Projekt-Webseite heruntergeladen werden.