Neue Methoden im Kampf gegen Tierseuchen
Da es immer wieder zu Infektionsausbrüchen kommt, wird deutlich, wie wichtig Impfstoffforschung und neue diagnostische Methoden sind. Voraussetzung hierfür sind aber koordinierte Forschungen und Entwicklung, damit neue Technologien zügig aus dem Labor in die Praxis überführt werden. Das Hauptziel des EU-finanzierten DISCONTOOLS (Development of the most effective tools to control infectious diseases in animals) war es, Forschungsaktivitäten und Finanzierung im Kampf gegen Tierseuchen zu priorisieren. Hierfür sollten vor allem Instrumentarien wie Diagnostik, Impfstoffe und Pharmazeutika entwickelt und optimiert werden. Ziel dessen war, Forschungslücken zu identifizieren und eine effiziente Ressourcenverteilung zu gewährleisten. So richtete das Konsortium Expertengruppen ein, die Analyseberichte für jede der insgesamt 52 Tierseuchen zusammenstellten. Die Berichte beschreiben detailliert die Krankheit und deren Zoonose-Potential (möglicher Übergang auf den Menschen), sowie verfügbare Diagnostik und ökonomische Auswirkungen. Anschließend wurden auf Basis der Daten Lückenanalysen entwickelt und die Krankheiten mittels Punktvergabe bewertet. Die fünf Kriterien für das Punktesystem waren: Daten zur Krankheit, Verbreitung, Folgen, zoonotisches Potenzial, Auswirkungen auf den Handel sowie Einfluss auf die Tiergesundheit. Je wirksamer Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen wie etwa Impfstoffe sind, desto mehr Abzugspunkte gibt es, was die Priorität herunterstuft. Eines der wichtigsten Ziele war die Entwicklung von Technologien zur effektiveren Bekämpfung von Tierseuchen. Die Projektergebnisse wurden anschließend in Beiträgen, Berichten und Seminaren und auf zwei internationalen Konferenzen vorgestellt. DISCONTOOLS richtete eine Online-Datenbank ein, in der Förderorganisatoren und Entscheidungsträger wichtige Informationen zu einer Krankheit abrufen können, um die optimale Verteilung von Fördermitteln und Forschungskapazitäten zu sichern und vordringliche Tierseuchen besser bekämpfen zu können.
Schlüsselbegriffe
Methoden, Datenbank, Veterinärmedizin, Tierkrankheiten, Zoonosen, Modelle