Sicherer Rollverkehr auf europäischen Flughäfen
Das Intervuse-Projekt wurde ins Leben gerufen, um ein neues kostengünstiges Surface Movement Ground Control System (ein System zur Überwachung und Führung des Rollverkehrs) zu entwickeln, das die Lücken in der bisher existierenden SMGCS-Technologie schließen kann. Ein SMGCS kostet mehrere Millionen Euro, da hier kostenintensive Sensoren verwendet werden. Die teure Infrastruktur beschränkt die Zahl der Nutzer, die solch eine Technologie einsetzen können. Sie ist für kleinere Flughäfen nicht bezahlbar. Hierdurch ergibt sich eine unvollständige Überwachung des Rollverkehrs der Flugzeuge, da passive Sensoren fehlen, mit denen die nicht einsehbaren Bereiche auf Flughäfen, wie etwa verdeckte Abfertigungsflächen und Rollbahnen, kontrolliert werden können. Während des Projekts wurde eine SMGCS-Lösung für kleinere Flughäfen vorgestellt, bei der passive Videosensoren in Kombination mit einem Überwachungsradar und Flugdaten Anwendung finden. Das Problem der nicht einsehbaren Bereiche bei SMGCS kann durch die Verwendung dieser Sensoren vollständig überwunden, zumindest aber abgeschwächt werden. Tests, die auf den Flughäfen von Thessaloniki und Mannheim durchgeführt wurden, zeigten, dass Videokameras für die Flugfeldüberwachung sehr nützlich sein können. Die von der Intervuse-Forschungsgemeinschaft entwickelte Technologie erfüllt die meisten der Anforderungen an ein Bodenradar (Surface Movement Radar - SMR). Das System weist eine Reihe von Vorteilen auf, beispielsweise geringere Kosten und eine höhere Aktualisierungsgeschwindigkeit, zudem wird keine Strahlung ausgesendet. Der wichtigste Nutzen, der durch das Intervus-Projekt entstand, war eine verbesserte Luftraumüberwachung und ein besseres Flugverkehrsmanagement innerhalb der EU, wodurch die Sicherheit erhöht wird. Die Arbeiten tragen darüber hinaus zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Luftfahrtsektors bei.