Intelligenter Verkehr der Zukunft
Während eines EU-finanzierten Projekts sollten intelligente Verkehrsinfrastrukturen, mit besonderem Fokus auf dem Management von Großveranstaltungen und Krisensituationen, untersucht werden. Im Rahmen des Projekts "Eye in the Sky" wurden die Olympischen Spiele 2004 in Athen als Testfall herangezogen. In einem ersten Schritt erfolgte die Identifizierung der Benutzeranforderungen aufbauend auf einer Analyse der Erfordernisse der Olympischen Spiele 2000 in Sydney und der EXPO 2000 in Hannover. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden während der Entwicklung, der Umsetzung und der Installation eines optischen Sensors in einem Luftschiff zugrunde gelegt. Anschließend erfolgte eine Erprobung dieser luftgestützten Dienste, einschließlich der Luft-Boden-Kommunikation. Während dieses ersten Schrittes fand zudem die Implementierung und Validierung der Verkehrsdatenerstellung (der sogenannten Floating Car Data - FDC) statt. Diese Daten wurden dann mit Informationen aus statischen Sensoren kombiniert und verwendet, um eine Reihe neuer Dienste für das Flottenmanagement und Mobilitätsinformationen zu erstellen. Weitere Projektaufgaben waren die funktionale Optimierung des FCD-Ansatzes für innerstädtische Anwendungen und die Integration von Navigationsdiensten. In der Nähe von Athen erfolgten Feldversuche mit terrestrischen sowie luftgestützten Projektprototypen. Nach Auswertung der Endergebnisse fand ein Vergleich mit den realen Anforderungen der Endanwender statt. Parallel zu den technischen Arbeiten wurden Maßnahmen zur Weitergabe von Informationen getroffen, beispielsweise fanden Workshops statt und es erfolgten Veröffentlichungen, hierdurch sollte das Bewusstsein für das Potenzial einer Markteinführung der entwickelten Dienste geschärft werden. Schließlich wurden ein Geschäftsplan und eine Definition der Dienststrategie erstellt. Das Projekt brachte eine Reihe von Ergebnissen hervor. Es konnten erfolgreich intelligente Verkehrsinfrastrukturen basierend auf Überwachungs-, Kommunikations-, Geoinformations- und Digitalkartografierungstechnologien entwickelt und validiert werden. Darüber hinaus konnte der echtzeitnahe Download und die Sammlung von Sensordaten in Bodenstationen sowie die echtzeitnahe Umsetzung der Daten in Verkehrsinformationen getestet werden. Zudem konnte zum ersten Mal für eine spezifische städtische Region eine komplette digitale Straßen/Verkehrsdatenbank geschaffen werden, welche als Georeferenz für mehrere Ebenen diesbezüglicher Informationen wie Straßentypen, Schilder und Einschränkungen, topografischer Informationen und für das statistische Verkehrsflussmodell dient. Die Ergebnisse des Projekts Eye in the Sky sind nicht nur wichtig für den Verkehrs- und Technologiesektor, sondern eröffnen auch Einsichten in Möglichkeiten, das Leben der europäischen Bürger zu verbessern sowie die europäischen sozioökonomischen Grundlagen zu stärken.