Phytoplankton und die Nährstoffkonzentration in der Ostsee
Die Eutrophierung von Flüssen, die in die Ostsee münden, sowie andere Arten menschlicher Einflüsse haben zu einem deutlichen Rückgang der Konzentration des gelösten Silikats (DSi) geführt, das in die Ostsee gelangt. Dies wiederum wirkte sich auf das marine Ökosystem sowie auf das Ökosystem der Küste aus. Insbesondere Organismen wie Phytoplankton, die auf DSi als grundlegenden Nährstoff angewiesen sind, waren hiervon betroffen. Verschiedene Forschungsinstitute aus Ostsee-Anrainerstaaten machten sich daran, den zuständigen Behörden das notwendige Wissen bereitzustellen, welches für eine Förderung der Nachhaltigkeit erforderlich ist. Ein wichtiger Schritt hierbei war das Sammeln von Daten, um für die Ostsee, einer natürlichen Ressource von signifikantem Wert für diese Region, die Ausgangsbedingungen festzulegen. Die Untersuchungen im Rahmen des SIBER-Projekts wurden vom Institut für Ostseeforschung (Warnemünde) geleitet. An mehreren unterschiedlichen Messplätzen in der Ostsee fand eine Probenentnahme statt. Die Untersuchungen führten zur Schaffung einer Datenbank für den Zeitraum von 1979 bis 2005 bezüglich der Zusammensetzung des Phytoplanktons, wobei der Hauptschwerpunkt auf Kieselalgen (Diatomeen) lag, sowie einer Datenbank zur Nährstoffkonzentration, in der auch die Konzentration des DSi enthalten war, die das gesamte 20. Jahrhundert abdeckte. Der von der SIBER-Forschungsgemeinschaft verfolgte Ansatz berücksichtigte die Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie, einer wichtigen Rechtsvorschrift, mit der der Gewässerschutz vorangetrieben wird. Die Datenbanken werden den zuständigen Behörden zugänglich gemacht, um ihnen bei der politischen Entscheidungsfindung auf nationaler und europäischer Ebene Hilfestellung zu leisten.