Leitlinien für Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie
Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie umfassen die rechtlich zwangsweise und freiwillige Einweisung, Fixierung, Isolierung sowie Zwangsmedikation. Da diese Maßnahmen zwischen den europäischen Staaten hinsichtlich ihrer Häufigkeit, Art und rechtlichen Grundlagen stark variieren, stellt sich Frage, ob hier möglicherweise die Rechte der Patienten beeinträchtigt werden und ob die Behandlung immer optimal verläuft. Unter dieser Vorgabe analysierte das Projekt EUNOMIA über einen naturalistischen Ansatz Variationen in 12 europäischen Regionen und Ländern und erfasste Daten zu Zwangsmaßnahmen sowie zu deren Einflüssen und Ergebnissen. Für die qualitative Erforschung wurden zwei Feedback-Loops implementiert, die alle Zentren umfassten. Auf diese Weise konnten Leitlinien bester klinischer Praxis für Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie entworfen werden. Die Leitlinien enthalten eine Reihe wichtiger Vorschläge zur Verbesserung der therapeutischen Versorgung der Patienten. Für die unfreiwillige Einweisung werden beispielsweise Empfehlungen im Zusammenhang mit Vorbedingungen, therapeutischem Personal und Patienten, ethische und praktische Aspekte von Maßnahmen und im Umgang mit Angehörigen gegeben. Das Ziel war die Ermittlung der besten klinischen Praxis für Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie und deren Verbreitung auf weiter Basis.