Integration natürlicher Fressfeinde im Agrarmanagement
Die moderne Agrarwirtschaft bemüht sich verstärkt um die Reduzierung von Pestiziden, was sich in vielen Richtlinien der Europäischen Kommission ausdrückt. Studien belegen, dass die Nachhaltigkeit von Systemen durch einen vielschichtigen, integrierten Ansatz gefördert werden kann. Bei der integrierten Schädlingsbekämpfung kommen natürliche Feinde und mechanische Verfahren wie Unkrautbeseitigung und Bodenbestellung zum Einsatz, außerdem werden die Selbstverteidigungsmechanismen der Pflanze auf biologischer Ebene unterstützt. In diesem Sinne entwickelte das Projekt MASTER eine Reihe von Regelungen zur Unterstützung eines umweltfreundlicheren und kostengünstigen Ansatzes. Da Raps in Europa eine der wichtigsten Nutzpflanzen ist, untersuchten die Wissenschaftler auch, welche finanziellen Konsequenzen der Einsatz neuer Technologien und Prozesse für die Landwirte hat. Die technischen Vorschriften mussten dabei eine Vielzahl an landwirtschaftlichen Normen und Verfahren sowie die ökonomische Gesamtsituation der europäischen Landwirtschaft berücksichtigen. Daher wurden die Feldversuche in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit in fünf europäischen Mitgliedstaaten durchgeführt und wiederholt. Das Projekt hatte das vorrangige Ziel, schädigende Faktoren zu analysieren und deren Ökologie zu charakterisieren. Dazu gehörte u.a. die Analyse von Schädlingsverhalten, Biotopanspruch, Phänologie und Biologie. In den Versuchen wurde daher ein herkömmliches Agrarsystem mit dem integrierten Ansatz verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich der Einsatz natürlicher Feinde (zur Senkung des Pestizideinsatzes) für Landwirte durchaus rentiert. Die Regelungen einschließlich der technischen Details dieses Ansatzes wurden der wissenschaftlichen Gemeinschaft und den landwirtschaftlichen Akteuren zur Verfügung gestellt.