Umweltmanagement für Offshore-Öl- und -Gasförderung
Europa benötigt Energie, und die Suche nach Öl und Gas dauert an, bis Infrastrukturen für alternative erneuerbare Energien aufgebaut sind. Dies hat zu einer Ausweitung derzeitiger Förderstellen in Richtung Kontinentalsaum, Tiefseegebiete und Arktis geführt. Bei Arbeiten in derart anspruchsvollen und gefährdeten Umgebungen müssen Technologien und Praktiken ständig verbessert werden, um eine nachhaltige Energieversorgung zu garantieren. Das TRENDS-2-Projekt war Teil eines Themennetzwerkes im Rahmen des Fünften Rahmenprogramms. Es hat sich mit Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (Health and Safety, Environment and Quality, HSEQ) im Zusammenhang mit der Produktion von Kohlenwasserstoffen befasst. Das Projekt hat mithilfe von UVP-Technologien für Einleitung und zufälligen Ausfluss bei der Offshore-Produktion die aktuellsten Tools zur Risikobewertung untersucht. Das TRENDS-2-Projekt hat zudem Einschränkungen des Einsatzes eines Risikoquotienten (PEC/PNEC) in Verbindung mit UVP beim Offshore-Einsatz untersucht. Risikobewertung in Marineumgebungen umfasst den Vergleich der Belastung eines Ökosystems durch eine bestimmte Chemikalie mit der Empfindlichkeit des Ökosystems gegenüber dieser Chemikalie. Die Belastung kann durch die PEC (Predicted Environmental Concentration, abgeschätzte Umweltkonzentration) ausgedrückt werden. Die Empfindlichkeit kann als PNEC (Predicted No Effect Concentration, abgeschätzte Nicht-Effekt-Konzentration) ausgedrückt werden. Der Vergleich zwischen PEC und PNEC, das PEC/PNEC-Verhältnis, ist in Modellen zur Risikobewertung aquatischer Systeme weit verbreitet. Das TRENDS-2-Projekt hat zudem verschiedene Modellierungs-Tools für Einleitung und zufälligen Ausfluss bewertet und vier Hauptempfehlungen ausgesprochen. Eine beschreibt den Bedarf der Kalibrierung zwischen verschiedenen Modellen zur Risikobewertung. Das Verständnis der Auswirkungen der Offshore-Öl- und -Gasproduktion auf das Meeresökosystem muss gesteigert werden, um korrekte Informationen für die Ausführung von UVP-Modellen zu gewährleisten. Ein einheitlicher Ansatz für zufällige und betriebliche Risikobewertung ist erforderlich. Zudem ist die Entwicklung verbesserter Modelle für die Risikovorhersage erforderlich, die den zufälligen Charakter der den Risiken zugrundeliegenden Prozesse und Faktoren berücksichtigt. Ideen des TRENDS-2-Projektes werden durch Beteiligung an großen Initiativen im Bereich Entscheidungshilfesysteme für Umweltprobleme weiter verfolgt. Diese finden im Rahmen des IST-Programms als Teil des Siebten Rahmenprogramms der Europäischen Union (FP7) und mithilfe von Interaktion mit der Öl- und Gasindustrie sowie der Industrievereinigung EUROGIF statt.