Dezentrale Intelligenz
Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) ist für die Verwaltung zukünftiger Stromnetze, bei denen dezentrale Energiequellen (Distributed Energy Resources, DERs) eine wichtige Rolle spielen, unverzichtbar. IuK bietet bereits heute die für die Überwachung komplexer Netzwerke erforderlichen erweiterten Funktionen zu günstigen Kosten. Ultimatives Ziel des CRISP-Projektes war die Nutzung aller Vorteile moderner IuK-Technik zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und Ausbau der Stromnetze. Für die Integration dezentraler sowie erneuerbarer Energiequellen (Renewable Energy Resources, RERs) sind neue Netzarchitekturen erforderlich. Hierfür muss die intelligente Steuerung des Netzwerkbetriebes auf die Verteilung und auf weitere Bereiche ausgeweitet werden. Projektpartner IDEA G.I.E. aus Frankreich hat eine Netzarchitektur mit flexiblerem und, noch wichtiger, dezentralem Netzbetrieb vorgeschlagen. Subnetze könnten durch einen Softwareagenten mit der Bezeichnung 'Smart grid automation device' (SGAD) verwaltet werden, der eine dezentrale Echtzeitsteuerung des Stromnetzes ermöglicht. Das SGAD kann Teile der Stromnetzkarte für die entsprechende lokale Netzzelle von einem regionalen Leitstand herunterladen und diese bei eventuellen Konfigurationsänderungen aktualisieren. Lokale Informationen, beispielsweise über Stromerzeugung und -verbrauch, können ebenfalls vom SGAD an ein Kontrollzentrum auf einer höheren Ebene weitergeleitet werden. Dort werden alle Informationen stufenweise gesammelt und verarbeitet, der Ausgleich zwischen Produktion und Verbrauch des gesamten Stromnetzes wird überprüft und es werden rationale Entscheidungen getroffen. Dadurch, dass Stromreserven in Echtzeit abgerufen werden können, werden Stabilität und Robustheit der Stromnetze mithilfe dezentraler und erneuerbarer Energiequellen immens erhöht.