Immigrationskontrolle für invasiven Tang
Sargassum muticum stammt ursprünglich aus Japan, hat sich jedoch bis in viele Teile der Welt ausgebreitet, so auch in europäischen Gewässern. Seine Ausbreitungslust kann zu negativen Auswirkungen auf die lokalen Ökosysteme führen wie Verringerung der Lichtstärke in weiter unter der Oberfläche liegendem Wasser und Behinderung des Bootsverkehrs. Das vom Programm für Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung finanzierte Projekt ALIENS versuchte neue Ansätze zum Umgang mit invasiven Arten zu entwickeln. Wissenschaftler an der Universidade do Algarve in Portugal bemühten sich um die Anwendung eines demografischen Matrixmodells zum Studium der Populationsdynamiken von Sargassum muticum. Haupterkenntnis der Simulationsübung war, dass die Stärke des Tangs eher in der Langlebigkeit seiner Erwachsenenpopulation als in hoher Fortpflanzungseffizienz liegt. Wenn die richtigen Bedingungen jedoch anhalten, kann die Vermehrung eine wichtige Rolle spielen. Eine Einschränkung des Modells ist, dass es keine Immigration oder Emigration von Einzelexemplaren ausweist. Ausreichende Daten über die Verteilung müssen gesammelt werden, bevor dieser Aspekt richtig eingeschätzt werden kann. Die Ergebnisse des demografischen Matrixmodells von ALIENS werden genutzt, um geeignete Kontrollmaßnahmen zum Management der Populationen von Sargassum muticum zu entwickeln.