Rettung mediterraner Schirmpinienwälder
In MED-CORE arbeiteten 13 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus dem Mittelmeerraum zusammen, um das Management der regionalen Küstenökosysteme zu verbessern. Wissenschaftler am Dipartimento di Scienze e Tecnologie Ambientali e Forestali (DISTAF) in Italien brachten ihre Erfahrungen und Kenntnisse im Sektor Waldwirtschaft ein, um das Problem zu lösen. Verschiedene italienische Küstenregionen sind Heimat der Schirmpinie (Pinus pinea). Ursprünglich wurde dieser Baum dort angesiedelt, um das lokale Mikroklima zu verbessern und die Produktion von Kienäpfeln anzukurbeln. Seither hat der Baum durch Form und Aussehen zur ästhetischen Aufwertung der dortigen Landschaft beigetragen. Die Forschungen des MED-CORE-Projekts ergaben, dass die Schirmpinie zunehmend umweltbedingten Stressfaktoren ausgesetzt ist. Der natürliche Prozess der Versalzung der Grundwasserressourcen wurde durch anthropogene Faktoren beschleunigt. Aufgrund von Klimaveränderungen ging der lokale Niederschlag zurück, während gleichzeitig der landwirtschaftliche und private Wasserverbrauch stieg und die unterirdischen Trinkwasserreserven schmälert. Bei ihren Forschungsarbeiten im Pineta di Alberese in der Toskana fanden Ökologen heraus, dass diese kombinierten Faktoren den Saftfluss der einheimischen Schirmpinienpopulation beeinträchtigen. Um weitere Schäden abzuwenden, wurden verschiedene Empfehlungen ausgegeben, unter anderem die Eindämmung von Küstenerosionsprozessen, die Regulierung des Wasserverbrauchs, ein Verbot für schwere Fahrzeuge in den Pinienwäldern und die Umsetzung waldwirtschaftlicher Maßnahmen wie beispielsweise Durchforstung.