Genetische Informationen zu Mikrosporidien-Pathogenen
Das durch die Europäische Kommission finanzierte Projekt POLLINATOR PARASITES untersuchte die Wechselbeziehung zwischen Hummeln und den diese infizierenden Mikrosporidien-Parasiten. Erforscht wurden verschiedene Aspekte des Lebenszyklus und der Virulenz von Mikrosporidien, besonders hinsichtlich der Auswirkungen auf die Gesundheit der Hummel. Das hauptsächliche Ziel war die Entwicklung von Polymerase-Kettenreaktionen (PCR) als Werkzeuge, um eine Infektion festzustellen und später deren Ausbreitung zu verhindern. Die Wissenschaftler befassten sich mit der Erstellung von Genbibliotheken zu Mikrosporidienarten, die Hummelpopulationen infizieren. Derartige Bemühungen wurden allerdings durch die Art des Infektionsmechanismus behindert. Speziell der intrazelluläre parasitäre Mechanismus der Mikrosporidien machte die Extraktion unkontaminierter DNA fast unmöglich. Den Projektpartnern gelang es jedoch, mithilfe des Enzyms DNAse die Mikrosporidien-DNA von Kontaminationen durch Wirts-DNA zu reinigen. Mit diesem Verfahren konnten Genbibliotheken von Mikrosporidienarten erstellt und Mikrosatelliten lokalisiert werden. Interessant dabei war, dass im Gegensatz zu anderen Infektionserregern die isolierten Loci offensichtlich monomorphisch statt polymorphisch waren. Dies bedeutet im Wesentlichen, das eine solche Analyse für diesen Erreger keine optimale Lösung ist. Im Zuge weiterer Forschungen werden sich die Wissenschaftler mit dem genetischen Profil der Mikrosporidienarten befassen.