Das Internet Protocol Version sechs in Europa
Für das Lesen dieses Artikels wurde mit einem Internetbrowser eine bestimmte Adresse aufgerufen. Die einfachen Vorgängen beim Surfen im Internet basieren auf dem Einsatz eines bestimmten Internetprotokolls. Derzeit wird die vierte Version dieses Protokolls verwendet, IPv4. Im Lauf der 90er Jahre erkannte man, dass bei dem ständigen Wachstum des Internets die Netzwerkadressen früher oder später erschöpft sein werden. Das Internetprotokoll der nächsten Generation, die sogenannte Version sechs, nutzt 128 Bits für jede Adresse im Vergleich zu den 32 Bits des derzeitigen Protokolls. Die sich daraus ergebende Anzahl zulässiger Adressen ist um mehrere Milliarden mal größer als bei dem aktuellen IPv4-Protokoll. Neben der enormen Adressmenge von IPv6 bietet das neue Protokoll eine Vielzahl weiterer Vorteile. Sicherheit der Netzwerkschicht, Multicasting und umfangreiche mögliche Dienste und Anwendungen begleiten die Einführung der sechsten Version des Protokolls. Europa hat mit dem Aufbau des Internets am CERN den Weg für das World Wide Web geebnet. Mit dem 6NET-Projekt wird jetzt der Schritt zum Internet der nächsten Generation unterstützt. Das Projekt mit einem Umfang von 18 Millionen Euro mit über 30 Partnern aus ganz Europa hat das erste Netzwerk mit dem neuen Protokoll aufgebaut. Zu den 6NET-Projektpartnern zählen Eliteuniversitäten, Forschungseinrichtungen und Partner aus der Wirtschaft. Die bemerkenswerte Summe von sieben Millionen Euro des Gesamtbudgets stammt von den Projektpartnern selbst. Eine Tatsache, die das Ausmaß der zugrunde liegenden Interessen verdeutlicht. Das Netzwerk verbindet 16 Länder in Europa, Nordamerika und dem Asienpazifikraum. Es wurden bereits mehrere Verwaltungstools implementiert und getestet. Das 6NET-Projekt zeigt, dass das IPv6-Protokoll die zukünftigen Anforderungen an das Internet problemlos erfüllen kann.