Sanierungsmaßnahmen für Wasserressourcen in Ägypten
Der Strand der kleinen Hafenstadt Abu Qir lädt zum Sonnen, Angeln, Schwimmen oder zum Verzehr frisch gefangenen Fischs ein. In Abu Qir finden sich auch viele historische Stätten aus den Zeiten der ägyptischen, griechischen und römischen Dynastien. Die Pumpstation El Tabya pumpt täglich zwei Millionen Kubikmeter Industrieabwässer in die Bucht von Abu Qir. Mehr als deutlich verkörpern diese beiden Gegensätze sowohl das Potenzial als auch die Probleme dieser Region. Der großflächige Ausbau der Mittelmeerküste war der Anlass, aus dem das EU-finanzierte Projekt SMART mögliche Methoden für eine langfristige, nachhaltige Ressourcenmanagementpolitik untersuchte. Die gesammelten Statistiken und daraus entwickelten Empfehlungen können das Ressourcenmanagement und den Ressourcenabgleich zwischen Küstengebieten und Inland unterstützen. Projektpartner am Forschungszentrum CEDARE (Centre for Environment and Development for the Arab Region and Europe) in Kairo konzentrierten sich speziell auf die häufig von Umweltverschmutzungen betroffenen Wasserressourcen in der Umgebung der Bucht von Abu Qir. Dieses Gebiet umfasst nicht nur die Bucht selbst, sondern auch das Nil-Subdelta bei Rosetta sowie den See Edku und dessen südliche Begrenzung, den Mahmudiya-Kanal. Die alte Stadt Alexandria mit ihren rund vier Millionen Einwohnern bezieht ihr Trinkwasser aus dem Mahmudiya-Kanal, der im Mündungsarm Rosetta entspringt. Die (häufig ungeplanten) Infrastrukturentwicklungen sind industrieller, landwirtschaftlicher und wohnungsbaupolitischer Natur. Aufgrund ihrer fruchtbaren, gut landwirtschaftlich nutzbaren Ackerböden und der Unmenge an archäologischen Fundstätten wird der Region ein hohes, noch nicht ausgeschöpftes Entwicklungspotenzial zugeschrieben. Ein Mangel an Planung, Problembewusstsein und nachhaltigen Managementstrategien hat jedoch zu Schäden und Degradierungen der Umwelt geführt. Die CEDARE-Arbeitsgruppe hat mit Hilfe von Werkzeugen auf neuestem technologischen Stand alle dieses Gebiet betreffenden Aspekte untersucht. Dazu gehörten unter anderem Fernerkundungs- und Geoinformationssysteme (GIS) sowie Wasserressourcenmodelle einschließlich quantitativer und qualitativer Maßnahmen. Damit sollte ein integrierter Plan für eine nachhaltige Entwicklung erstellt werden, bei dem alle Aspekte der Wasserknappheit und deren Ursachen einbezogen werden. Diese Ursachen reichen von einer ungenügend entwickelten Infrastruktur bis hin zu einem mangelnden Problembewusstsein bei allen beteiligten Parteien aus Industrie, Regierung und der breiten Öffentlichkeit. Die Umsetzung der Forschungsergebnisse kann dazu beitragen, die rasche Verschlechterung der Wasserqualität in diesem Gebiet aufzuhalten. Wird die Verschmutzung gestoppt, können gereinigte, saubere Wasserressourcen die Entwicklung in der Region erheblich vorantreiben. Interessenten können sich auf folgender Webseite genauer über dieses Projekt informieren: http://www.ess.co.at/SMART/