Standardtests für toxinfreien Weizen
Die naheliegendste Lösung zur Verhinderung von Fusarieninfektionen bei Weizen besteht im Einsatz technologischer Verfahren aus der fortgeschrittenen Genomik, um resistente Sorten zu züchten. Dieses Ziel kann jedoch nur erreicht werden, wenn die verwendeten Untersuchungsmethoden wiederspiegeln, auf welche Art und Weise die Ergebnisse zustande kamen. Bei der Untersuchung der Fusarieninfektion und -resistenz können sich verschiedene Variablen in die Untersuchungsmethoden einschleichen und die Aussagekraft der Ergebnisse verzerren. Forscher am Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie in Tulln, Österreich, untersuchten die Verfahren, mit denen die verschiedenen Projektgruppen die Tests zur Bestimmung der Fusarienresistenz an den Feldfrüchten durchführten. Die methodischen Vorgehensweisen waren zum Teil sehr unterschiedlich, selbst innerhalb der Projektgrenzen. Dies zeigte sich beispielsweise schon darin, dass manche Arbeitsgruppen für die Impfung den Erreger durch Nebelbefeuchtung auf die Pflanzen aufbrachten, andere wiederum den Boden mit infizierten Pflanzenresten düngten. Nach der Impfung wurden nur in einigen Versuchen Plastiktüten über die Keimlinge gestülpt, um die Pilzentwicklung durch warmes und feuchtes Klima zu begünstigen. Der Zeitpunkt der Impfung stellte eine weitere, teilweise entscheidende Variable dar. Der Erreger kann in verschiedenen Stadien des Pflanzenwachstums aufgebracht werden, beispielsweise während der Ausbildung der Blüte oder der Samen. Außerdem kann der Grad der Infektion in verschiedenen Stadien der Blüte gemessen werden, dabei fanden einige Messungen jedoch völlig unabhängig vom Zeitpunkt der Blüte statt. Darüber hinaus existieren verschiedene Maßstäbe für die Messung des Infektionsgrades. Für eine Standardisierung müsste jedoch bei der Wiederholung von Versuchen ein und derselbe Maßstab verwendet werden. Die Projektmitarbeiter untersuchten die verwendeten Methoden aufs Genaueste und berechneten, wie die Ergebnisse miteinander korrelierten. Innerhalb einiger Gruppen korrelierten die Ergebnisse stark, was sich durchaus auf die Verwendung ähnlicher Verfahren zurückführen ließe. Es wurden auch Empfehlungen zu weiteren Faktoren ausgesprochen, die die Aussagekraft der Ergebnisse negativ beeinträchtigen können. Die Forschungsaktivitäten unterstützen die Landwirtschaftsindustrie im Kampf gegen Fusarieninfektionen bei Weizen und tragen somit dazu bei, dass keine hochgiftigen Mykotoxine in die Nahrungskette gelangen. Darüber hinaus stärken gesunde Getreideprodukte auch das Ansehen der europäischen Weizenqualität auf dem internationalen Markt.