Schnelles Immunoassay für Isoflavone
Die Menopause und ihre Folgen, einschließlich des möglichen Verlustes der Knochendichte, ist für viele Frauen eine Grund zur Sorge. Die medikamentöse Hormonersatztherapie ist eine Option. Manche Frauen bevorzugen jedoch einen natürlicheren Weg und nehmen natürlich vorkommende Phytoöstrogene mit in ihre Nahrung auf. Diese liegen in hohen Mengen in Sojaprodukten vor, sind aber auch in vielen anderen Lebensmitteln enthalten, wie zum Beispiel Bananen. Bis jetzt ist ihre Wirksamkeit jedoch nicht erwiesen. Die Zielsetzung von PHYTOS, einem EU-finanzierten Projekt, ist der Nachweis, dass Isoflavone, eine Phytoöstrogenart, Osteoporose nach der Menopause von Frauen verhindern kann. Ein ausgedehnter kontrollierter Versuch mit mehreren Zentren wurde in drei europäischen Ländern durchgeführt. Als Teil dieser Forschung befassten sich Mitarbeiter der Universität von Helsinki mit den biochemischen Aspekten der Entwicklung eines empfindlichen, zuverlässigen Tests auf Isoflavon Equol. Equol kann wichtige physiologische Auswirkungen auf die durch die Menopause verursachten schädlichen Wirkungen haben. In derartigen Versuchen gibt es eine riesige Datenmenge, die über die Zentren eines großen geographischen Bereichs verbreitet sind. Es ist daher wichtig, dass die jeweiligen Testvorgänge mit einer Standardlaborausrüstung schnell und genau durchgeführt werden können. Vor dieser Forschung wurde die Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC-MS) verwendet, um die verlangte Empfindlichkeit sicherzustellen. Diese ist jedoch teuer und unhandlich. Die Forschergruppe aus Helsinki arbeitete an der Entwicklung eines zeitaufgelösten Fluoroimmunoassays (TR-FIA). Immunoassays haben den Vorteil, dass es sich dabei um ein Verfahren mit einem hohen Durchsatz handelt, das sich der Standardlaborausrüstung bedient. Bei diesem Verfahren wird das Isoflavin an das Rinderserumalbumin gekoppelt und verwendet dieses dann als Antigen zur Immunisierung von Hasen. Man verwendete den radioaktiven Tracer Europiumchelat und dann wurde das Immunoassay mit Plasma oder Urin durchgeführt. Das Plasmaverfahren ergab hochspezifische Ergebnisse. Bei der Prüfung von Urin ergab sich ein zu hoher Wert, aber man konnte mit Hilfe einer Formel eine Korrektur durchführen. Die kommerzielle Erforschung dieser Ergebnisse kann ein großes Potenzial haben. Im Rahmen dieser Studie ermöglicht es die Vereinfachung der Forschungen über die Auswirkungen von Phytoöstrogenverbindungen in Menschen. Diese Verfahren sind auch in einem breiten Bereich der Forschungen anwendbar, wo biochemische Testverfahren erforderlich sind.