Technologische Vorteile von IPv6
Zu den primären Vorteilen des Internetprotokolls Version 6 (IPv6) gehört, dass sie skalierbare Dienste auf der Basis von Peer-to-peer-Signalisierung und Netzwerkkonvergenz bietet, zusammen mit der Fähigkeit, End-to-end-Kommunikation wiederherzustellen. Darüber hinaus vereinfacht IPv6 die Verwendung erweiterter Netzwerkkonzepte und -dienste wie Sicherheit, Mobilität und Dienstgüte (Quality of Service, QoS). Das Projekt Euro6IX war das größte unter dem europäischen Programm Technologien für die Informationsgesellschaft (IST) finanzierte Forschungsprojekt, das die rasche Einführung von IPv6 in Europa unterstützten sollte. Siebzehn Partner aus dem Telekommunikationsbereich, aus Industrie und Forschung bündelten ihre Forschungsanstrengungen, um ein natives IPv6-Backbone aus acht Knotenpunkten in großen europäischen Städten aufzubauen. Das Euro6IX-Backbone entwickelte sich allmählich zu einem Ort, an dem Netzwerkmanagement-Anwendungen und Nutzertests sich darauf konzentrierten, wie neue Dienste eingesetzt werden könnten, um allen Internet-Stakeholdern zu nutzen. Als Teil der Euro6IX-Architektur wurde ein vom Nutzer initiierter End-to-end-Bandbreitendienst mit allen Protokollen und Funktionen eines Voice-over-IP-Trägers spezifiziert. Serviceanbieter und Firmenkunden sind an diesen Kundendiensten besonders interessiert, die ein realistischer Ersatz für Standarddienste des öffentlichen Telefonnetzes (PSTN) sein könnten. Um den Nutzern für VoIP eine akzeptable Sprachqualität zu bieten, muss die QoS-Architektur allerdings sicherstellen, dass Sprachpakete Vorrang vor anderen Arten von Netzwerkverkehr erhalten. Angetrieben von dieser Erfordernis einer leistungsfähigen Paketvermittlung (paket routing), wurde die QoS-Architektur DiffServ mit statischer Ressourcenzuordnung ausgewählt, für die die Backbone-Router außerdem keine Statusverwaltung benötigen. Außerdem wurde die erforderliche bevorzugte Behandlung der Sprachpakete durch on-demand-QoS sichergestellt. Zugang zu diesem Dienst sollte darüber hinaus autorisiert sein und die Nutzung von Ressourcen vom Netzwerk streng kontrolliert werden. Die Funktionalität könnte mithilfe von Netzwerk-Edge-Routern hergestellt werden, obwohl der Netzwerkkern lediglich DiffServ-QoS-Merkmale unterstützte. Um dieses Architekturmodell einzusetzen, empfahlen die Euro6IX-Projektpartner eine auf dem Endsystem gestützte Zugangskontrolle (End-system-based Admission Control, EAC), die sich auf Messungen der End-to-end-Netzwerkressourcen beruft. Die gesamte On-demand-QoS-Architektur kann schrittweise umgesetzt werden, angefangen bei einem einfachen Szenario, das nur vertrauenswürdige Nutzer einschließt, das schließlich in einer einem kommerziellen Dienst ähnlichen Umgebung resultiert.