Technologie für Silizium-Wafer neu überdacht
Die europäische Fotovoltaikindustrie (FV) erlebt ein schnelles Wachstum. Sie wächst so rasch, dass die notwendigen Rohstoffe knapp sind. Das senkt nicht nur die Geschwindigkeit, mit der Fotovoltaik eingesetzt wird, sondern treibt auch die Preise für diese Technologie in die Höhe. Das Programm für Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung hat das Projekt TREASURE finanziert, um die beunruhigende Tendenz durch die Erforschung alternativer Quellen für Silizium umzukehren. Physiker der Universität Konstanz in Deutschland haben mit ihrer Erfahrung bei der Herstellung von Fotovoltaiktechnik zum TREASURE-Konsortium beigetragen. Während des Projekts entwickelten sie einen Reaktor zur Herstellung der Wafer aus metallurgischem Silizium mithilfe der Flüssigphasenepitaxie (LPE), die eine extrem dünne aber einheitliche Siliziumablagerung ermöglicht. Nach erfolgreichen Labortests bewerteten die deutschen Physiker den möglichen Gewinn aus der Erweiterung auf eine Produktion im industriellen Maßstab. Werden mehrere Reaktoren zusammengeschaltet, könnten in einem Jahr genügend Wafer hergestellt werden, um sechs Megawatt Strom zu produzieren, schätzten sie. Die Kosten pro Wafer liegen unter zehn Cent und die Amortisationszeiten für Energie sind mit wenigen Tagen besonders attraktiv. Nach diesen ermutigenden Ergebnissen sucht die Universität Konstanz nach einem Patentschutz für ihren neuen Reaktor. Durch die Absenkung der Kosten pro Watt (Euro/Wp) wird dem Fotovoltaikmarkt der nötige Impuls gegeben und Europa wird dabei unterstützt, die ehrgeizigen Ziele für die Stromproduktion aus Sonnenkraft zu erreichen.