Interoperabilität und nahtloser Datenaustausch im Energiesektor werden Realität
Ein im Zuge des EU-finanzierten Projekts INTERSTORE entwickeltes Rahmenwerk des Energiedatenraums wird voraussichtlich eine zentrale Rolle bei der Beschleunigung der Integration von Datenräumen innerhalb des Energiesektors einnehmen. Das Rahmenwerk wird in einem kürzlich auf „Enlit“, einem sich mit allen Aspekten der Energieagenda befassenden inklusiven Ende-zu-Ende-Forum, veröffentlichten Artikel beschrieben. Im Energiesektor ist heute mehr denn je ein sicherer und effizienter Datenaustausch erforderlich. Herausforderungen wie das rasche Wachstum der erneuerbaren Energiequellen und die Technologie des intelligenten Stromnetzes sowie die steigende Nachfrage nach Energieflexibilität erfordern in Echtzeit ablaufende datengesteuerte Zusammenarbeit. „Die gemeinsame Nutzung von Daten über verschiedene Einrichtungen hinweg lässt einen koordinierteren Ansatz der Energieerzeugung, -verteilung und des Energieverbrauchs zu“, schreiben die Autoren des Artikels Ferdinando Bosco und Marcantonio La Franca vom INTERSTORE-Projektpartner Engineering – Ingegneria Informatica S.p.A. Italien. „Diese Zusammenarbeit ist unerlässlich, um Angebot und Nachfrage auszugleichen, erneuerbare Energiequellen reibungslos zu integrieren, Nichtverfügbarkeiten vorherzusagen und abzuschwächen sowie die Energienutzung innerhalb des gesamten Netzes zu optimieren.“
Nahtlos und sicher
Mit der zunehmenden Digitalisierung des Energiesektors werden jedoch robuste Datenaustauschmechanismen immer notwendiger. Wir brauchen sichere Systeme, die die nahtlose Einbindung verteilter Speicher gewährleisten und gleichzeitig sensible Informationen schützen und die Zuverlässigkeit des Netzes bewahren. „Eines der Hauptziele des Rahmenwerks für den Energiedatenraum ist es, ein Umfeld des Vertrauens und der Sicherheit zu schaffen. Durch fortgeschrittene Daten-Governance- und Autorisierungsprotokolle behalten alle Teilnehmenden die Kontrolle über ihre eigenen Daten und können entscheiden, welche Informationen mit wem geteilt werden, während gleichzeitig die Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsnormen gewährleistet wird“, heißt es in dem Artikel. Das Rahmenwerk greift auf die Standardarchitekturen und -bausteine von International Data Spaces und FIWARE zurück. Zudem weist es zwei Kernelemente auf: die Datenraum-Middleware und den Energiedatenraum-Konnektor. Diese Funktionen ermöglichen einen vollständigen Ende-zu-Ende-Datenaustausch zwischen den Interessengruppen im Energiesektor, sodass sie über genormte, sichere und vertrauenswürdige Datenaustauschmechanismen zusammenarbeiten können. „Zu erwarten ist, dass die Einführung des Datenraums in den kommenden Jahren einen transformativen Einfluss auf den Energiesektor ausüben wird. Durch die Schaffung eines einheitlichen Energiedatenmarktes wird der Datenraum einen besseren Datenaustausch und eine bessere Interoperabilität innerhalb der EU erlauben und auf diese Weise Effizienz und Zuverlässigkeit der Energiesysteme steigern.“ Das Energiedatenraum-Rahmenwerk, das gegenwärtig in realen Umgebungen in Deutschland, Italien, Österreich und Portugal erprobt wird, war eine der innovativen Lösungen im Sinne des Fortschritts in der Energietechnologie, die das INTERSTORE-Team auf der Enlit-Konferenz 2024 in Mailand, Italien, vorstellte. Im Rahmen der Veranstaltung moderierte Antonello Monti von der das Projekt koordinierenden RWTH Aachen, Deutschland, eine interessante Sitzung zum Thema kollaborative Bemühungen um Interoperabilität. Er nahm an einem Podcast-Interview teil, das Einblicke in die Ziele und Auswirkungen des Projekts INTERSTORE (Interoperable opeN-source Tools to Enable hybRidisation, utiliSation, and moneTisation of stORage flExibility) bot. Weitere Informationen: INTERSTORE-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
INTERSTORE, Energiesektor, Datenraum, Rahmenwerk des Energiedatenraums, gemeinsame Nutzung von Daten, Datenaustausch, Energiespeicherung, verteilte Speicherung