Satellitendaten nutzen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf städtische Gebiete zu messen
Die Plattform wird sich mit verschiedenen Risikofaktoren befassen und den Prozess der Vorbereitung und der Reaktion auf durch den Klimawandel verursachte Ereignisse rationalisieren.
R. M. Cristina Musacchio, Projektleiterin von HARMONIA
Der Klimawandel wird tiefgreifende Auswirkungen auf Städte haben, u. a. einen Anstieg der städtischen Lufttemperaturen und Einfluss auf die Luftverschmutzung. Die Bekämpfung dieser Auswirkungen erfordert ein starkes politisches Engagement, das durch exakte Daten gestützt wird. Im Rahmen des Projekts HARMONIA entwickeln Forschende integrierte Entscheidungshilfen für städtische Umgebungen, die auf die Bedürfnisse der europäischen Bürgerinnen und Bürger und öffentlichen Interessengruppen zugeschnitten sind. Dazu wurden bereits hervorragende Entwicklungen in Bezug auf Modelle für mehrere Gefahren und saisonale Vorhersagen sowie die Quantifizierung der Auswirkungen des Klimawandels erzielt, die für politische Verantwortliche eine wertvolle Hilfe darstellen. „Durch die Kombination aus präzisen Informationen, räumlichen Analysen und gesundheitlichen Erkenntnissen können Endnutzende die Widerstandsfähigkeit verbessern, Risiken mindern und nachhaltige und gesunde städtische Umgebungen schaffen“, sagt Julia Nerantzia Tzortzi, Projektkoordinatorin von HARMONIA und außerordentliche Professorin am Fachbereich für Architektur, bebaute Umwelt und Bauwesen an der Polytechnischen Universität Mailand in Italien.
Eine ganzheitliche Lösung
HARMONIA wird Stadt- und Klimadaten aus dem Globalen Erdbeobachtungssystem der Systeme (GEOSS), einer Reihe von integrierten Erdbeobachtungssystemen, mit anderen lokalen, regionalen und globalen Datensätzen zusammenführen. Auf der Grundlage dieser Daten wird das HARMONIA-Team Anwendungen erstellen, die die Anpassungs- und Abschwächungsmaßnahmen des Übereinkommens von Paris für städtische Gebiete unterstützen, und zwar im Rahmen einer ganzheitlichen Lösung, die als Integrierte Plattform zur Resilienzbewertung bekannt ist. „Die Plattform wird sich mit verschiedenen Risikofaktoren befassen und den Prozess der Vorbereitung und der Reaktion auf durch den Klimawandel verursachte Ereignisse rationalisieren“, erklärt R. M. Cristina Musacchio, Projektleiterin von HARMONIA, die ebenfalls an der Polytechnischen Universität Mailand tätig ist. „Nachhaltige Stadtentwicklung und die Gesundheit von Menschen und Ökosystemen genießen höchste Priorität.“ Das HARMONIA-Team wird innovative Technologien wie terrestrische und satellitengestützte Bildgebung für großflächige Inspektionen, fortgeschrittene künstliche Intelligenz (KI) und neue In-situ-Sensoren entwickeln, um seine Plattform in GEOSS zu integrieren. Die integrierte Plattform zur Resilienzbewertung wird sich speziell auf Risiken in städtischen Gebieten konzentrieren und KI-Modelle einsetzen, um aktuelle Informationen über die Bodenbedeckung, die Grundfläche von Gebäuden und die Bevölkerungsverteilung zu generieren und Risikomuster wie den städtischen Wärmeinseleffekt und Überschwemmungen zu erfassen. Über das System werden Entscheidungshilfesysteme für die Widerstandsfähigkeit von Städten bereitgestellt, die Stadtplanung unterstützt und Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung, Klimawandel und Gesundheitsrisiken aufgedeckt. Mithilfe von maschinellem Lernen kann die Plattform Risikofaktoren für chronische Krankheiten vorhersagen und so die Verantwortlichen der Politik unterstützen.
Schlüsselbegriffe
HARMONIA, EU-Missionen, Mission Städte, Mission Anpassung, Klimawandel, Projects Info Pack, Forschung, Innovation, Resilienz, nachhaltig, urban, klimaneutral, intelligente Mobilität, saubere Energie