Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Hybrid threats to Indonesia’s Maritime Security: an assessment of cyber and cyber-physical vulnerabilities in the world’s busiest shipping lanes

Article Category

Article available in the following languages:

Das Cyberrisiko im maritimen Sektor bestimmen

Aus einer neuen Studie geht hervor, wo der maritime Sektor am anfälligsten für Cyberangriffe ist. Die Forschenden geben Empfehlungen zur Minderung des zunehmenden Cyberrisikos.

Knapp 90 % aller Waren der Weltwirtschaft werden über das globale Seeverkehrssystem transportiert, ein Netz aus Tausenden Schiffen und Häfen auf der ganzen Welt. Es liegt auf der Hand, dass jede Unterbrechung dieser maritimen Versorgungskette enorme Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben würde. In Anbetracht der Bedeutung des maritimen Sektors mag es überraschen, dass dieses System insbesondere hinsichtlich der Cybersicherheit erhebliche Schwachstellen aufweist. „Das Bewusstsein für Cyberrisiken wächst zwar und es wurden auch einige Fortschritte verzeichnet, doch für die Industrie und die Behörden bestehen noch immer große Herausforderungen“, sagt David McIlhatton, stellvertretender Vizekanzler für Forschung an der Coventry Universität. Unterstützt über das EU-finanzierte Projekt STRAITSECURITY hat McIlhatton sich gemeinsam mit Adam James Fenton, einem Stipendiaten der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen, einiger dieser Herausforderungen angenommen. „Wir wollten den Fokus auf die Cybersicherheit auf Schiffen lenken und auf die Herausforderungen durch mangelnde Kompetenzen, bei der Implementierung und Durchsetzung von Verordnungen und dem Aufbau einer internationalen Plattform oder einem Abkommen zum Informationsaustausch“, erklärt Fenton.

Zwei der meistbefahrenen Schifffahrtswege der Welt

Um einen Überblick über die Cybersicherheitsprobleme zu erhalten, haben die Forschenden sich die Straße von Malakka und die Straße von Singapur als Fallstudien ausgesucht. Das sind nicht nur zwei der meistbefahrenen Schifffahrtswege der Welt, sie liegen auch in Regionen, die für terroristische Aktivitäten, Piraterie und organisiertes Verbrechen bekannt sind. Doch die detaillierte Bedrohungsanalyse war schwieriger als erwartet. „Einerseits sind Schifffahrtsunternehmen aufgrund der rechtlichen, rufschädigenden und kommerziellen Folgen verständlicherweise zurückhaltend, wenn es um die Offenlegung von Details zu Cyberangriffen geht,“ so Fenton. „Andererseits halten sich Cyberkriminelle bedeckt, sodass ihre Cyberkompetenzen nur schwer geschätzt werden können.“

Wo ist die Schifffahrt am anfälligsten für Cyberangriffe?

Dennoch konnte das Projektteam einige wichtige Erkenntnisse gewinnen. Nach der Komplexität früherer Vorfälle zu urteilen, verfügen diese kriminellen Gruppen eindeutig über die notwendigen Kompetenzen für einen koordinierten Cyberangriff. „Wichtige Knotenpunkte sind also definitiv anfällig für Großangriffe. Das Problem ist nur, dass wir nicht genau bestimmen können, wann so ein Angriff erfolgen könnte“, meint Fenton. Laut McIlhatton beweist das, wie wichtig es für Unternehmen in diesen Regionen ist, dieses Risiko zu berücksichtigen. „Leider sind Versicherungen für Cyberrisiken im maritimen Sektor eine komplexe Angelegenheit. Diese Thematik muss von den Behörden behandelt werden“, sagt er.

Bewusstsein für die Cyberrisiken im maritimen Sektor

Noch steht viel Arbeit an, doch über das Projekt STRAITSECURITY konnte das Bewusstsein für die wachsenden Cyberrisiken im maritimen Sektor geschärft werden. „Ein sicherer maritimer Sektor ist unerlässlich für eine funktionierende Weltwirtschaft. Wir müssen uns auf die Möglichkeit schwerer Cybervorfälle vorbereiten“, schließt Fenton. „Davon sind nicht nur die Schifffahrtsunternehmen selbst betroffen, sondern auch zahlreiche Partner und Interessengruppen, wie die Strafverfolgung, die Wissenschaft, die Justiz und das Versicherungs- und Bankwesen.“ Die Ergebnisse wurden im mehreren Fachmagazinen veröffentlicht, darunter dem „Journal of Marine Science and Engineering“. Fenton arbeitet derzeit an einem Buch zum Projekt, das von einem großen akademischen Verlag angenommen wurde. Er wird auch die Projektarbeit ausweiten und dabei erforschen, wie die Kompetenzen der Seeleute im Bereich Cybersicherheit ausgebaut werden können.

Schlüsselbegriffe

STRAITSECURITY, maritim, Cybersicherheit, Cyberangriff, Schiffe, Schifffahrt, Schifffahrtswege, Schifffahrtsunternehmen

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich