Die Städte in den Mittelpunkt der Energiewende rücken
In dem Bestreben, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden, hat sich Europa ehrgeizige Ziele gesetzt. Diese sind im europäischen Grünen Deal festgelegt, mit dem in den nächsten zehn Jahren mindestens eine Billion Euro für nachhaltige Investitionen aufgebracht werden soll. Ergänzende Initiativen wie zum Beispiel NextGenerationEU tragen ebenfalls zur Förderung umweltfreundlicher Technologien bei. Öffentliche Mittel allein werden jedoch nicht ausreichen, um die Energiewende in Europa voll und ganz voranzutreiben, sodass private Quellen mobilisiert werden müssen.
Die Energiewende in die Hände der Menschen vor Ort legen
Anke Möllers, Koordinatorin des EU-finanzierten Projekts EUCF, wies auf die Herausforderungen hin, vor denen insbesondere kleinere Gemeinden beim Zugang zu Finanzmitteln für Energieeffizienzprojekte stehen, da es ihnen an Kapazitäten und Wissen im Zusammenhang mit Finanzierungsmöglichkeiten fehlt. Die EUCF-Initiative schließt diese Lücke, indem lokale Führungskräfte befähigt werden, Investitionskonzepte zu entwickeln, die Projektideen in eine finanzielle Sprache übersetzen und auf diese Weise die Mobilisierung öffentlicher und privater Finanzmittel erleichtern. Seit dem Start im August 2019 wurden im Rahmen von EUCF mehr als 280 Gemeinden darin unterstützt, nachhaltige Energieprojekte zu ermitteln und ihren Fahrplan in Richtung Finanzierung und Umsetzung vorzubereiten. Die laufenden und bevorstehenden Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen innerhalb von EUCF bieten den lokalen Behörden weitere Möglichkeiten, finanzielle und technische Unterstützung zu erhalten. Die Verlängerung der Initiative bis 2027 zeigt, wie wichtig es ist, den Gemeinden Hilfe bei der Mobilisierung von Investitionen auf der Grundlage ihrer Energie- und Klimapläne zu leisten. Bis zum Ende der Initiative werden mindestens 422 lokale Behörden in den in Frage kommenden Ländern EUCF-Unterstützung erhalten haben. Energieeffizienzmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden und Wohngebäuden sowie gebäudeintegrierte erneuerbare Energien bilden die wichtigsten Sektoren, die von den EUCF-Projekten unterstützt werden. Sie repräsentieren über 50 % der finanzierten Investitionskonzepte. Zudem werden auch Sektoren wie Fernwärme, innovative Energieinfrastrukturen und nachhaltige urbane Mobilität ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.
Der Weg nach vorn
„Die Bedeutung der Initiative EUCF zeigt sich in ihrer Rolle als Katalysator für die Gemeinden, mit denen sie Studien initiieren, Investitionspotenziale identifizieren und entsprechende Maßnahmen für nachhaltige Energieinvestitionen priorisieren können. Die mithilfe der EUCF-Finanzhilfe finanzierten Aktivitäten fördern die Entwicklung glaubwürdiger und skalierbarer Investitionsprojekte, die sowohl öffentliche als auch private Investitionen anziehen“, sagt Möllers. Die Zusammenarbeit zwischen EUCF und weiteren EU-Initiativen wie dem Konvent der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, NetZeroCities, Smart Cities Marketplace und ManagEnergy unterstreicht die gemeinsamen Bemühungen hinsichtlich des Übergangs in den Städten und der nachhaltigen Entwicklung. Durch die Überbrückung der Lücke zwischen den lokalen Energie- und Klimaplänen und ihrer Umsetzung beschleunigt EUCF Investitionen und bringt nachhaltige Energieprojekte auf den Weg, womit Beiträge zu den allgemeinen Klimazielen der EU geleistet werden. Die EUCF-Initiative, die im Rahmen des EU-finanzierten Programms LIFE fortgeführt wird, übernimmt eine zentrale Rolle dabei, den Gemeinden den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu erleichtern. Im Zuge der Initiative EUCF werden mithilfe ihres umfassenden Ansatzes der Finanzierung und technischen Hilfe die lokalen Behörden dazu befähigt, einen wirksamen Wandel voranzutreiben und Beiträge zu Europas Weg in eine grünere Zukunft zu leisten.
Schlüsselbegriffe
EUCF, Städte, Energiewende, Investitionskonzepte, erneuerbare Energien, Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen