Bemühungen um eine neue offene europäische Infrastruktur für die Websuche unterstützten
Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts OpenWebSearch.EU wurden zwei neue Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen Dritter veröffentlicht, die dazu beitragen sollen, einen unabhängigen Open Web Index für die Internetsuche zu erstellen, der auf europäischen Werten und europäischer Rechtsprechung beruht. Ziel ist es, ein Internet zu fördern, das einen freien, unvoreingenommenen und transparenten Zugang zu Informationen gewährleistet. Die neuen Aufforderungen folgen auf eine erfolgreiche erste Aufforderung, die dazu führte, dass sich sechs Projektteams von Drittanbietern den Bemühungen von OpenWebSearch.EU anschlossen. „Wir freuen uns, dass wir bei unserer ersten offenen Aufforderung im Jahr 2023 sechs hervorragende neue Partner gewinnen konnten. Jetzt rufen wir weitere Partner auf, ihre Ideen, ihr Fachwissen und ihre Infrastruktur in die OpenWebSearch.EU-Initiative einzubringen“, erklärt Dr. Megi Sharikadze vom OpenWebSearch.EU-Partner Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Deutschland, in einer auf der Projektwebsite veröffentlichten Pressemitteilung.
Zweimalige bzw. dreimalige Aufforderung
Die beiden neuen Aufforderungen richten sich an Forschende und innovative Personen (Aufforderung Nr. 2) sowie an Rechen- und Datenzentren (Aufforderung Nr. 3). Die Frist für die Einreichung von Vorschlägen endet am 4. April 2024, 17:00 Uhr MEZ. Im Rahmen der Aufforderung Nr. 2 werden Forschende und innovative Personen aufgefordert, ihre Ideen für die innovative Nutzung der vom Open Web Index bereitgestellten Daten einzureichen. Gesucht werden Ideen für neue Such- und Forschungsanwendungen, Methoden der Inhaltsanalyse, Suchparadigmen, Datenprodukte und Möglichkeiten, die Plattform auf relevante Weise zu erweitern. Die Interessierten erhalten Zugang zu vorverarbeiteten und indizierten Webdaten, die bis zum Projektende täglich aktualisiert werden. Bei erfolgreichen Bewerbungen kann eine Finanzierung zwischen 50 000 und 100 000 EUR für einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten beantragt werden. „Wir sind auf der Suche nach innovativen Ideen, wie der Open Web Index und seine Daten genutzt werden können“, erklärt Dr. Stefan Voigt, Wissenschaftler beim Projektpartner Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Vorstandsvorsitzender der Open Search Foundation (ein weiterer Partner von OpenWebSearch.EU). „Das Ideenspektrum ist groß“, fügt Voigt hinzu. „Über die Bewerbungen können Ideen eingereicht werden, die sich auf vertikale Suchanwendungen (z. B. Suche für Kinder), Dialogsuche oder Suche auf der Grundlage großer Sprachmodelle beziehen. Wir freuen uns auch über Themen wie die geostationäre Suche oder neue Ansätze für eine transparente und datenschutzfreundliche Suche, um nur einige Beispiele zu nennen.“ Parallel zur zweiten Aufforderung werden mit der Aufforderung Nr. 3 Rechen- und Datenzentren aufgefordert, Infrastrukturen für Teile der offenen Web-Such- und Analyseinfrastruktur bereitzustellen. Die Aufforderung richtet sich an Universitäten, öffentliche Infrastrukturanbieter, Rechenzentren, Unternehmen (z. B. Cloud-Anbieter) und Forschungsteams mit einer gut etablierten Infrastruktur. Bei erfolgreichen Bewerbungen kann eine Finanzierung zwischen 100 000 und 150 000 EUR für einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten beantragt werden. „Wir freuen uns darauf, weitere Datenzentren in die Open Web Search Initiative aufzunehmen und mit ihnen über die Schaffung einer nachhaltigen Suchinfrastruktur zu diskutieren“, kommentiert Sharikadze. OpenWebSearch.EU (Piloting a Cooperative Open Web Search Infrastructure to Support Europe's Digital Sovereignty) strebt an, zur digitalen Souveränität Europas beizutragen und einen offenen, auf den Menschen ausgerichteten Markt für Suchmaschinen zu fördern. Das Projekt endet im August 2025. Weitere Informationen: OpenWebSearch.EU-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
OpenWebSearch.EU, Open Web Index, Web, Internet, Daten, Rechenzentrum, Infrastruktur