IT-Architektur zur Förderung der Flexibilität auf den Energiemärkten
Europa ist bestrebt, ein Energiesystem zu schaffen, das mit seinen Nachhaltigkeitszielen in Einklang steht. Beim Strom setzt die Notwendigkeit, erneuerbare Energiequellen zu integrieren, die Netzbetreiber unter Druck, flexible Praktiken einzuführen. Das Team des EU-finanzierten Projekts OneNet arbeitete mit Partnern in ganz Europa zusammen, um den Grundstein für ein Energiesystem zu legen, in das eine Vielzahl bestehender Plattformen integriert sind.
IT-Architektur
Auf den Energiemärkten agiert eine Vielzahl von Interessengruppen. Zu den Systemen gehören neben den Verbrauchenden auch die Erzeuger, Verteiler und Überträger von Energie. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die verschiedenen Regionen als separate Systeme entwickelt haben. Eine entscheidende Voraussetzung für künftige Energiemärkte ist die Fähigkeit zum effizienten Datenaustausch zwischen all diesen Teilnehmern. Um den Herausforderungen des europäischen Energiemarktes zu begegnen, verfolgte das Projektteam einen zweigleisigen Ansatz. Projektkoordinator Antonello Monti sagt: „Die wichtigsten Beiträge von OneNet liegen auf zwei Schwerpunkten: die Definition einer Reihe von Standardprodukten für den Energiemarkt und eine entsprechende IT-Architektur, die deren Umsetzung unterstützt.“ Eine wesentliche Funktion der IT-Architektur ist der OneNet-Konnektor. Der auf Open-Source-Quellcode basierende Konnektor hat das Potenzial, die Akteure des Energiemarktes auf flexible und skalierbare Weise zu verbinden. Er basiert auf wichtigen Standards wie IDSA und FIWARE. Das OneNet-Team möchte diese Errungenschaft nutzen und plant, den Konnektor in die Linux Foundation einzubringen, wo eine Open-Source-Gemeinschaft die Arbeit weiter vorantreiben kann.
Große Feldstudien
In OneNet wurden 10 Demonstrationsstudien in vier Clustern durchgeführt. Die Arbeit mit einer großen Anzahl von Systemen, die unter unterschiedlichen Bedingungen laufen, war ein gewünschtes Merkmal der Feldstudien. Monti sagt: „Die verschiedenen Demonstrationen lieferten wichtige Informationen über die Reproduzierbarkeit und die Herausforderungen, denen sich die Betreiber beim Einsatz der OneNet-Technologie gegenübersehen.“ Eine große Herausforderung war die Integration der OneNet-Technologie in bestehende Plattformen. An den Feldstudien waren so viele Netzbetreiber beteiligt wie niemals zuvor – das bot eine einzigartige Gelegenheit zur Problemlösung. Letztendlich empfanden die Partner diesen Prozess als bereichernd und haben Vertrauen in die Durchführbarkeit der OneNet-Lösungen.
GRIFOn-Initiativen
Dem OneNet-Konsortium gehörten 72 Partner in 23 Ländern an. Diese große und vielfältige Gruppe war notwendig, um die Arten von Produkten besser zu verstehen, die auf einem gesamteuropäischen Energiemarkt benötigt werden. Neben der Entwicklung der IT-Architektur war die Definition von Energiemarktprodukten ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts. Um einen Konsens über die Dienstleistungen, die Produkte und die Gestaltung des Energiemarktes zu erreichen, war eine Reihe von Foren erforderlich, an denen eine Vielzahl von Interessengruppen beteiligt war. Die Eröffnungsveranstaltung GRIFOn im Jahr 2021 war mit über 200 Teilnehmenden ein Erfolg. Seitdem haben zwei weitere GRIFOn-Workshops die Beteiligten zu weiteren Diskussionen zusammengebracht. Für die nahe Zukunft sind zwei weitere GRIFOn-Workshops geplant. Das Forum war für das OneNet-Team ein wichtiges Instrument, um die Fortschritte bei der Schaffung einer flexiblen kommerziellen Plattform für Strom bekannt zu machen und das Interesse der Interessengruppen zu ermitteln. Die GRIFOn-Workshops haben auch OneNet geleitet. Monti erklärt: „Wir sehen Kommunikation nicht als einen einseitigen Prozess, sondern als einen interaktiven Prozess zwischen dem Projekt und der Energiegemeinschaft in Europa.“ Die Bevölkerungszunahme, der ständig wachsende Energiebedarf, der Vorrang der erneuerbaren Energien und die rasant fortschreitende Digitalisierung tragen zu einer komplexen Situation in der europäischen Energiewirtschaft bei. In OneNet wird durch Konsensbildung und eine Open-Source-IT-Architektur für eine Zukunft geplant, in der Flexibilität und Interoperabilität im Mittelpunkt des Energiemarktes stehen. In diesem Video erfahren Sie mehr über OneNet.
Schlüsselbegriffe
OneNet, Energiemarkt, IT-Architektur, GRIFOn, OneNet-Konnektor, Linux Foundation, Stromnetze