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Mehr positive Energie für Europas Gebäude

Ein EU-unterstütztes Projekt demonstriert Lösungen für Plusenergiehäuser in vier verschiedenen europäischen Klimazonen.

Das EU-finanzierte Projekt EXCESS versucht seit seinem Start im Jahr 2019, zu zeigen, wie Niedrigstenergiegebäude in Plusenergiehäuser umgewandelt werden können. Zu diesem Zweck hat das Projekt kosteneffiziente Plusenergiehaus-Lösungen für verschiedene europäische Klimazonen entwickelt, die es in vier europäischen Städten demonstriert. Wie der leitende Forscher Andreas Tuerk vom EXCESS-Projektkoordinator Joanneum Research aus Österreich in einem auf „Innovation News Network“ veröffentlichten Nachrichtenartikel berichtet, können diese Lösungen lokale Energieversorgungsketten verändern und den Weg für nachhaltige, energiesichere Gebäude als zukünftige Lebensräume ebnen.

Lösungen für jedes Klima

Das von den EXCESS-Partnern verfolgte Gebäudekonzept mit positiver Energiebilanz geht über das Ziel einer nahezu energiefreien Bauweise hinaus und ermöglicht es den Gebäuden, mehr erneuerbare Energie zu erzeugen, als sie im Laufe eines Jahres verbrauchen. Im Mittelpunkt des Plusenergiehaus-Projekts stehen vier innovative Demonstrationsprojekte. Sie wurden in den nordischen, kontinentalen, ozeanischen und mediterranen Klimazonen eingerichtet, um Lösungen für Plusenergiehäuser zu testen, die in ganz Europa nachgeahmt werden könnten. In Belgien, Spanien, Österreich und Finnland werden Lösungen vorgestellt, die von effizienten Heizsystemen mit erneuerbaren Energien (die für das nordische Klima besonders wichtig sind) bis hin zur maximalen Ausnutzung des Sonnenlichts (das im Mittelmeerraum in Hülle und Fülle vorhanden ist) reichen. Zu den Bauprojekten gehören die Errichtung eines Sozialwohnungskomplexes bestehend aus Gebäuden mit positiver Energiebilanz im belgischen Hasselt (Küstenklima) und die umfassende Renovierung eines Renaissance-Palastes aus dem 16. Jahrhundert im spanischen Valladolid (Mittelmeerklima). Bei der Demonstration im österreichischen Graz (kontinentales Klima) wird ein ehemaliges industrielles Futtersilo in ein Studentenwohnheim umgewandelt, und bei der finnischen Demonstration in Helsinki (nordisches Klima) wird ein völlig neuer Wohnkomplex gebaut. Wie Tuerk beschreibt, ist das Sozialwohnungsgebäude in Hasselt „Teil eines größeren Wohnkomplexes und versorgt die Nachbargebäude mit überschüssiger Energie aus der auf dem Dach und im zentralen Keller installierten nachhaltigen Energieerzeugungsanlage. Dazu gehören stromproduzierende solarthermische Hybridkollektoren, eine kleine Dachwindkraftanlage sowie geothermische Wärmepumpen, die über ein kleines Fernwärmenetz angeschlossen sind.“ Die spanische Demonstration konzentriert sich auf Lösungen zur Dekarbonisierung der historischen Gebäude in Europa. Der Palast aus dem 16. Jahrhundert „wird durch die Installation eines Luftwärmepumpensystems, von Photovoltaik- und photovoltaisch-thermischen Sonnenkollektor-Paneelen, Lithium-Ionen-Batterien und Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu einem Plusenergiehaus aufgerüstet“. Das achtstöckige Plusenergiehaus in Helsinki besteht aus 51 Wohnungen mit einer beheizten Gesamtfläche von etwa 4.000 m2 und demonstriert ein hybrides geothermisches Energiesystem. Es besteht aus Erdwärmebrunnen mit innovativen Wärmekollektoren in 600 m tiefen Bohrlöchern und einer Multiquellen-Wärmepumpe mit hoher Leistungszahl sowie aus photovoltaisch-thermischen Sonnenkollektor-Paneelen (auf dem Dach und in die Fassade integriert) zur Strom- und Wärmeerzeugung. Das ehemalige Futtermittelsilo in Österreich wird durch den Einsatz von vorgefertigten multifunktionalen Fassadenelementen zu einem Plusenergiehaus umgestaltet. Diese bestehen aus einer passiven Dämmschicht, einer aktiven Schicht zum Heizen und Kühlen der Gebäudewände und einem integrierten Photovoltaik-Element zur Stromerzeugung. Der Forscher kommt zu dem Schluss: „Diese Plusenergiegebäude wurden zwar für unterschiedliche Zwecke entwickelt, aber sie zeigen alle, wie der Weg zu einem nachhaltigen Gebäudebestand aussehen könnte.“ Das Projekt EXCESS (FleXible user-CEntric Energy poSitive houseS) endet im November 2024. Weitere Informationen finden Sie unter: EXCESS-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

EXCESS, Gebäude, Energie, Plusenergiehaus, Klima, Wärme

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