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Der Weg zu einer besseren Versorgung von Menschen mit Vorhofflimmern

Für Menschen mit Vorhofflimmern im Alter von 65 Jahren und darüber, die von mehreren Krankheiten gleichzeitig betroffen sind, könnte ein neuartiges Software-Instrument eine wirksamere Behandlung ermöglichen.

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Forschende haben nun mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts EHRA - PATHS ein neues Software-Instrument für die verbesserte Behandlung solcher Patientinnen und Patienten entwickelt. Die neuesten Aktualisierungen für dieses Instrument wurden auf dem Kongress EHRA 2023 vorgestellt, der von der European Heart Rhythm Association, einem Zweig des EHRA - PATHS Projektkoordinators, der europäischen Fachgesellschaft für Kardiologie (ESC), Frankreich, veranstaltet wird.

Einen einheitlichen Ansatz verfolgen

Vorhofflimmern gilt als die häufigste Herzrhythmusstörung, von der weltweit Millionen Menschen betroffen sind. Wie in einer Pressemitteilung der ESC berichtet wird, leiden Menschen mit Vorhofflimmern in der Regel an durchschnittlich fünf weiteren Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Fettleibigkeit und chronischen Nierenerkrankungen. Diese Erkrankungen erfordern nicht nur eine Vielzahl von medikamentösen Behandlungen, sondern gefährden auch das Überleben der Betroffenen, was die Notwendigkeit eines integrierten Versorgungsmodells zur Erreichung eines optimalen Gesundheitszustands unterstreicht. „EHRA - PATHS erarbeitet einen standardisierten Ansatz, um sicherzustellen, dass Menschen mit Vorhofflimmern evidenzbasierte Therapien für die Komorbiditäten erhalten, die ihrer Herzrhythmusstörung zugrunde liegen oder sie verschlimmern“, erklärt Prof. Hein Heidbuchel vom Projektpartner, dem Universitätsklinikum Antwerpen in Belgien. Das Projektteam hat 22 Komorbiditäten identifiziert, die für Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern relevant sind, und klare Versorgungspfade aufgebaut, „um festzustellen oder auszuschließen, ob eine bestimmte Komorbidität vorliegt, damit ihre weitere Bewertung angeleitet und ihr effektives Management sichergestellt werden kann“. Diese Pfade werden nun in ein Software-Instrument integriert, wodurch medizinisches Personal in die Lage versetzt wird, eine systematische und umfassende Bewertung von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern durchzuführen. „Dies ist der Eckpfeiler des Gesamtziels des Projekts, die Ergebnisse der Betroffenen durch systematische Erkennung und Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen – und bei Bedarf durch multidisziplinäre Überweisung oder Zusammenarbeit – zu verbessern“, erläutert Prof. Heidbuchel. Die Software wird in einer klinischen Studie in 65 Krankenhäusern in 14 europäischen Ländern getestet. In einem Teil der Studie wird das Management von Risikofaktoren und Begleiterkrankungen bei etwa 1 300 Patientinnen und Patienten im Alter von 65 Jahren und älter untersucht, bei denen kürzlich Vorhofflimmern diagnostiziert wurde. Der zweite Teil wird eine randomisierte kontrollierte Studie sein, in der eruiert werden soll, ob die Behandlung von Vorhofflimmern bei den 1 080 Personen aus der Studienkohorte durch das Software-Instrument – im Vergleich zur üblichen Versorgung – verbessert wird. Zwölf Komorbiditäten stehen im Mittelpunkt der Studie: Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Herzinsuffizienz, Übergewicht/Fettleibigkeit, Niereninsuffizienz, Rauchen, Diabetes, koronare Herzkrankheit, Herzklappenerkrankungen, körperliche Aktivität, chronisch obstruktive Lungenerkrankung/Asthma und Alkoholkonsum. Prof. Heidbuchel fügte hinzu: „Unsere Vision ist, mit der klinischen Studie von EHRA-PATHS zu zeigen, dass ein systematischer Ansatz für Komorbiditäten, der sich auf ein Software-Instrument mit voneinander abhängigen Versorgungspfaden stützt, zu einem besseren multidisziplinären Management von Vorhofflimmern führt. Wenn das Projekt erfolgreich ist, wird es der medizinischen Gemeinschaft ein Instrument an die Hand geben, um die Behandlung von Vorhofflimmern zu verbessern und sie in ganz Europa und darüber hinaus zu vereinheitlichen.“ Das Projekt EHRA - PATHS (Addressing multimorbidity in elderly atrial fibrillation patients through interdisciplinary, tailored, patient-centered care pathways) endet im Jahr 2026. Weitere Informationen: EHRA - PATHS-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

EHRA - PATHS, Vorhofflimmern, Herz, Herzrhythmusstörungen, Komorbidität, Software, ältere Menschen

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