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Ein europaweites Netzwerk zur Förderung der Agrarökologie

Projekte im Bereich Agrarökologie sind in ganz Europa auf dem Vormarsch. Das EU-finanzierte Projekt AE4EU zielt darauf ab, bewährte Verfahren durch eine bessere Vernetzung und Infrastruktur zu verbreiten.

Es wird immer notwendiger, dass die landwirtschaftlichen Praktiken nicht nur die Produktionsquoten berücksichtigen, sondern auch alle lebenden und nicht lebenden Komponenten des Ökosystems landwirtschaftliche Nutzfläche. Alternativen wie die biologische Landwirtschaft stellen zwar einen Fortschritt für Verbrauchende dar, die sich nachhaltiger erzeugte Lebensmittel wünschen, aber sie können die Auswirkungen des Sektors auf die Ökosysteme nur begrenzt eindämmen. An dieser Stelle kommt das Konzept der Agrarökologie ins Spiel. Forschung ist der Schlüssel zum Fortschritt in der Agrarökologie. Sie wird zunehmend als der einzig gangbare Weg zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen angesehen. Doch trotz des großen Potenzials sind agrarökologisch relevante Forschungsprojekte in der Vergangenheit aufgrund mangelnder europaweiter Koordinierung begrenzt und fragmentiert geblieben. Das Projektkonsortium von AE4EU (Agroecology for Europe), dem 12 Partner aus 10 europäischen Ländern angehören, vertritt die Ansicht, dass das verstreute oder isolierte Wissen über Agrarökologie in Forschung, Praxis, Bildung, Ausbildung und Politik zusammengeführt und vielen Interessengruppen zur Verfügung gestellt werden sollte. AE4EU verfolgt sechs übergeordnete Ziele. Das erste besteht darin, die Verbindungen zwischen den relevanten Beteiligten zu verbessern. Die Projektpartner werden alle lokalen Initiativen, nationalen und regionalen Politiken, kooperativen Forschungsbemühungen sowie alle Beteiligten erfassen, um ein europäisches agrarökologisches Austauschnetzwerk zu schaffen. Das Projektteam wird drei Reallabore in Italien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich einrichten, um Mechanismen zu ermitteln, die das agrarökologische Forschungs- und Innovationsökosystem in Europa stärken können. Diese Reallabore werden sich an landwirtschaftliche Betriebe, Forschende, Verantwortliche der Politik sowie die Bevölkerung richten. Die Projektpartner werden die Ergebnisse analysieren und den Finanzierenden Empfehlungen aussprechen, damit sich ihre Bemühungen besser ergänzen. Das Projekt wird von oben nach unten sowie von der Basis ausgehende Ansätze kombinieren, um zu verstehen, wie die Finanzierung erfolgt, was funktioniert und was nicht. Das vierte Ziel ist die Nutzung des Europäischen Agrarökologie-Austauschnetzes zur Erleichterung des Wissensaustauschs. Schließlich werden Empfehlungen für künftige politische Maßnahmen vorgelegt und ein Fahrplan und ein Rahmen für die künftige europäische Forschungs- und Innovationspartnerschaft in der Agrarökologie ausgearbeitet. Letzterer ist der Schlüssel zum AE4EU-Ansatz, da er „den Übergang zu nachhaltigen Landwirtschafts- und Lebensmittelsystemen durch die Förderung von Vernetzung, Konnektivität und ortsbezogener Innovation in einem ko-kreativen Umfeld beschleunigen wird“, wie es auf der Projektwebsite heißt. Obwohl das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, wurden bereits erste Erkenntnisse über die Art und die Wirksamkeit der bestehenden Agrarökologiefinanzierung veröffentlicht. Das Team hat eine vollständige Datenbank relevanter Projekte, Programme und Institutionen erstellt, Kurzdarstellungen für die neue Gemeinsame Agrarpolitik und den europäischen Grünen Deal verfasst und den Aufbau eines „übergreifenden Netzwerks agrarökologischer Netzwerke in Europa“ initiiert, wie es im Projekt heißt.

Schlüsselbegriffe

AE4EU, Agrarökologie, Grüner Deal, Austauschnetzwerk, nachhaltig, Wissensaustausch