Vier Gewinner im Netz des Innovationsradars 2022
Der jährliche Innovationsradar-Preis wird seit 2015 an EU-finanzierte Spitzeninnovationen mit vielversprechendem Marktpotenzial vergeben. Der Innovationsradar-Preis, der inzwischen gemeinsam von der Europäischen Kommission und Dealflow.eu im Rahmen des EU-finanzierten Projekts INVEST organisiert wird, wurde 2022 um drei weitere Kategorien erweitert: „Green & Purpose-driven“ („Grün und zielorientiert“), „Disruptive Health“ („Disruptive Gesundheitstechnologie“) und „Kickstarter“ („Erfolgsversprechend“). Die Gewinner wurden aus 12 Finalisten gekürt, die von den Komitees des Innovationsradars sowie von Dealflow.eu aus über 300 Kandidaten ausgewählt worden waren. Die Abstimmung über die Gewinner stand allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Die Finalisten stellten ihre Innovationen bei einer Online-Veranstaltung am 15. November einer Fachjury aus Investierenden sowie Unternehmerinnen und Unternehmern vor. Gesamtgewinner des Innovationsradar-Preises 2022 war NVision Imaging Technologies aus Deutschland. Das Unternehmen für Quantentechnologie hat eine „Plattform für die Hyperpolarisation entwickelt, die das MRT-Signal von natürlichen Metaboliten verstärkt, wodurch diese sicheren Moleküle als Kontrastmittel zur Bildgebung des Tumorstoffwechsels durch Standard-MRTs genutzt werden können“, wie es in einer Pressemitteilung auf der Dealflow.eu-Website heißt. „Diese sichere Bildgebungstechnologie liefert der Onkologie beispiellose frühzeitige Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Behandlung auf Stoffwechselebene, sodass bei Nichtansprechen schneller auf eine andere Therapielinie umgestellt werden kann.“ Die Innovation wurde über das EU-finanzierte Projekt MetaboliQs unterstützt.
Die Kategorien
Der Preis in der Kategorie „Green & Purpose-driven“ wurde für eine Innovation vergeben, die sich um eine ökologisch nachhaltigere Zukunft bemühen. Der Gewinner war Svelte aus Rumänien. Das Unternehmen entwickelt und produziert innovative Lösungen für topologisch optimierte Bauelemente und architektonische Freiformflächen, die gegenüber gegenwärtigen Methoden eine 40-fache Zeitersparnis bieten. Aus architektonischer Sicht zeichnet sich diese Technologie durch eine Kostensenkung um bis zu 60 % aus. Aus baulicher Sicht kann sie, so die Pressemitteilung, „das Gewichts-Höhen-Verhältnis von Gebäuden um 40 % verbessern und dadurch leichtere Strukturen möglich machen, da sie überflüssiges Material ohne strukturellen Zweck eliminiert.“ Die EU-Finanzmittel für diese Innovation wurden über das Projekt Svelte bereitgestellt. Der Preis in der Kategorie „Disruptive Health“ für Innovationen im Bereich Biowissenschaften und Medizin ging an Innovation Sprint, Belgien, für seine zertifizierte klinische Lösung Healthentia. Die Lösung besteht aus einer Smartphone-App für Patientinnen und Patienten und einem klinischen Dashboard für die Ärzteschaft. „Healthentia unterstützt Versorgungspläne und digitale Behandlungspfade, die traditionellen Behandlungen überlegen sind, durch dokumentierte technische und klinische Erkenntnisse“, wie die Pressemitteilung erklärt wird. Zudem hat sie das Potenzial, „einen Wandel im Gesundheitswesen herbeizuführen, der sich nachhaltig auf die Gesundheit der Patientinnen und Patienten sowie auf die Gesundheitsökonomie auswirken wird“. Die Lösung wurde durch innovative Funktionen und klinische Studien aus mehreren EU-finanzierten Projekten wie iHELP, RE-SAMPLE, TERMINET, INFINITECH und BEAMER bereichert. Als Gewinner der Kategorie „Kickstart“ für Innovationen mit hohem Potenzial, die sich noch in der frühen Entwicklungsphase befinden, wurde die Polytechnische Universität Madrid, Spanien, ausgezeichnet. Die Universität erhielt den Preis für ihre thermophotovoltaische Batterie. Diese „speichert überschüssige erneuerbare Energie und produziert bei Bedarf in Kombination Wärme und Strom.“ Dieses kostengünstige System kann große Energiemengen über lange Zeiträume speichern, „bietet eine hohe Energiedichte und eine hohe globale Effizienz und verwendet reichlich vorhandenes, preiswertes Material“. Die EU-Finanzmittel für diese Innovation wurden über die Projekte AMADEUS und NATHALIE bereitgestellt. Das Projekt INVEST (Matching investors and EU funded innovations), über das Dealflow.eu den diesjährigen Innovationsradar-Preis mitorganisiert hat, erleichtert die Markteinführung von Innovationen, indem es zwischen Investierenden und Forschungsprojekten eine Brücke schlägt. INVEST endet 2025. Weitere Informationen: Projekt INVEST
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