Dem europäischen Supercomputing den Weg weisen

Europa modernisieren

Schnell, denken Sie an eine beliebige Zahl. Multiplizieren Sie diese mit sieben. Mit genau dieser Art von Kopfrechnen beschäftigt sich ein Computer den lieben langen Tag (bzw. Tag und Nacht) – nur kann er mit 19-stelligen Zahlen hantieren. Ein Supercomputer schließlich kann Trillionen von Gleitkommaoperationen gleichzeitig ausführen. Arbeiten einhundert Laptops der Oberklasse zusammen, so könnten sie möglicherweise eine Rechenleistung von einem einzelnen Petaflop erreichen. Ein Petaflop entspricht 1 000 000 000 000 000 Gleitkommaoperationen pro Sekunde. Europas Supercomputer sind aber deutlich leistungsstärker. Sobald alle acht EuroHPC-Systeme in Betrieb sind, wird das Gemeinsame Unternehmen Europa eine Leistung von 876 Petaflops zur Verfügung stellen. Gegen Ende des Jahres 2023 wird sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Mit der Einführung des ersten Exa-Bereich-Systems und weiteren Supercomputern der mittleren Leistungsklasse stehen dann 1 950 Petaflops bereit. Dies ist ein grafischer Vergleich der Rechenleistung von Supercomputern, die durch das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC bereitgestellt wurden. Zu den Rechnern mit einer Rechenleistung im Vor-Exa-Bereich zählen LUMI (380,63 Petaflops), LEONARDO (249,47 Petaflops) und MareNostrum 5 (205 Petaflops). Die fünf Supercomputer mit einer etwas geringeren Rechenleistung, im Peta-Bereich, sind: MeluXina (12,81 Petaflops), Karolina (9,59 Petaflops), Deucalion (7,22 Petaflops), Vega (6,92 Petaflops) und Discoverer (4,52 Petaflops). Zum Vergleich: Ein Laptop mit hoher Rechenleistung kommt auf etwa 0,01 Petaflops.

Schlanke, grüne Rechenmaschine

Leistung ist nicht alles. Ganz im Sinne der ehrgeizigen EU-Pläne, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, hat das GU EuroHPC wesentlich die Entwicklung von Supercomputern unterstützt, die eine hohe Rechenleistung und einen niedrigen ökologischen Fußabdruck haben. Supercomputer erzeugen viel Abwärme. Wasserbasierte Kühlsysteme sind weitaus effizienter als Lüfter und klimatisierte Räume. So knacken Supercomputer jede Zahl, ohne in Schweiß auszubrechen. Supercomputer können so viel Energie wie ein kleines Dorf verschlingen. Daher muss Energie auf nachhaltige Weise bereitgestellt werden. In Bissen, Luxemburg, verbrennt ein Kraftwerk Holzabfälle, damit die Lichter von MeluXina nicht ausgehen. Die enorme Abwärme von Supercomputern muss irgendwo hin. Anstatt sie in die Umwelt abzuführen nutzt LUMI in Finnland durch Supercomputer erwärmtes Wasser zur Beheizung umliegender Gebäude. Das GU EuroHPC hilft auch bei der Neukonzeption von Supercomputern von innen her. EPI SGA2 entwickelt energiesparende Mikrochips, die den Energieverbrauch noch weiter senken. Eine weitere Möglichkeit, Supercomputer kühl zu halten, ist, sie in kühlem Klima aufzustellen. Die Umgebungstemperatur in Kajaani übersteigt selten 16° C – der perfekte Standort für Finnlands LUMI.

Wo das GU EuroHPC anzutreffen ist

Im GU EuroHPC arbeiten 31 Länder zusammen, um die Supercomputing-Ressourcen Europas aufzubauen. Die Karte auf dieser Seite zeigt die Standorte der durch das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC bereitgestellten Supercomputer. Zu den Rechnern mit einer Rechenleistung im Vor-Exa-Bereich zählen LUMI in Finnland, LEONARDO in Italien und MareNostrum 5 in Spanien. Die Supercomputer mit einer Rechenleistung im Peta-Bereich sind MeluXina in Luxemburg, Karolina in Tschechien, Deucalion in Portugal, Vega in Slowenien und Discoverer in Bulgarien. Derzeit werden acht Supercomputer bereitgestellt, darunter drei Einheiten mit einer Rechenleistung im Vor-Exa-Bereich. Weitere Rechner sollen folgen, einschließlich einiger Exa-Bereich-Maschinen (von denen jede tausende Petaflops ausführen kann) sowie bahnbrechender Quantencomputer.

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Letzte Aktualisierung: 4 Juli 2022

Permalink: https://cordis.europa.eu/article/id/442361-leading-the-way-in-european-supercomputing/de

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