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Learning and Being in Sport: A Phenomenological Investigation

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Lektionen, die der Sport für junge Menschen auf und neben dem Platz bereithält

Man könnte versucht sein, den Sport als Katalysator für universelle Werte und Lernerfahrungen zu betrachten, aber tatsächlich können diese von Sportlerin zu Sportler sehr unterschiedlich sein. Das Projekt Learn2 bietet ein differenzierteres Verständnis von Lernerfahrungen im Sport, das die Identität, das Geschlecht, die Werte und das soziokulturelle Umfeld der Lernenden berücksichtigt.

Sport hat viele Vorzüge, nicht zuletzt seinen Lernwert. Aber was genau ist im Zusammenhang mit Sport unter Lernen zu verstehen? Wenn Sie diese Frage einer Gruppe von miteinander befreundeten Leuten bei einem netten Abendessen stellen würden, bekämen Sie wahrscheinlich so viele verschiedene Antworten, wie Menschen am Tisch versammelt sind. Einige beziehen sich auf das motorische Lernen, andere auf verschiedene Lebenskompetenzen wie Fairness, Disziplin, Durchhaltevermögen, Respekt oder Teamgeist. Worum dreht es sich also? Sie haben Glück, denn Tatiana Ryba, leitende Forscherin an der Universität Jyväskylä, und Noora Ronkainen, die ein Stipendium über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen erhalten hat, haben sich kürzlich die Mühe gemacht, diese Frage zu beantworten. „Wir bearbeiten ein sehr relevantes Forschungsgebiet für junge leistungsstarke Sportlerinnen und Sportler, die Sport und Schul-/Berufsausbildung miteinander kombinieren. Durch die Ausarbeitung eines existenziellen theoretischen Rahmens für das informelle Lernen im Sport könnten wir sie in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen, eine alternative Interpretation für ‚Lebenskompetenzen‘ bieten und letztlich den Sportlerinnen und Sportlern den Übergang in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft im Allgemeinen nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere erleichtern“, erklärt Ryba. Dank der Finanzierung über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen im Projekt Learn2 (Learning and Being in Sport: A Phenomenological Investigation) konnten Ronkainen und Ryba die Strukturen von Lernerfahrungen im Sport untersuchen. Sie begannen mit der Durchführung von Interviews mit jungen Sportlerinnen und Sportlern. „Die Learn2-Studie wurde als Teil der Längsschnittstudie ‚Winning in the Long Run: towards a psychosocial sustainability of dual careers‘ [Langfristig erfolgreich sein: Auf dem Weg zu einer psychosozialen Nachhaltigkeit dualer Karrieren] konzipiert. Die Studie untersuchte die Entwicklung, den Aufbau einer dualen Karriere und die Lebensplanung von talentierten Studierenden im Sport über einen Zeitraum von vier Jahren, während sie Eliteschulen des Sports in Finnland besuchten. Alle Beteiligten waren bereits fünfmal interviewt worden, bevor Learn2 gestartet wurde. Das bedeutet, dass wir über ausführliche Lebensgeschichten im Hintergrund verfügten, die alle Veränderungen berücksichtigen, die sie von einem Interview zum nächsten durchgemacht haben“, sagt Ryba. Mit all diesen Daten konnte das Team die realen Lernerfahrungen junger Sportlerinnen und Sportler theoretisieren und empirisch untersuchen. Ronkainen war schließlich in der Lage, einen Rahmen für existenzielles Lernen im Sport zu konzipieren, der über den förderlichen Diskurs über Lebenskompetenzen hinausgeht. Das Team achtete auch auf kulturelle Annahmen in Bezug auf das Geschlecht, um festzustellen, wie diese Ungleichheiten und Unterschiede bei den Ressourcen für Lernen und Entwicklung fördern.

Bedeutung des informellen Lernens

Insgesamt deuten die Projektergebnisse darauf hin, dass die Diskurse über positive Jugendentwicklung durch Sport und Lebenskompetenzen das derzeitige Verständnis von Lernen im Sport dominieren. Das änderte sich jedoch, als der volle Terminkalender der Beteiligten durch eine unerwartete Aufgabe oder eine Interviewfrage unterbrochen wurde, mit der die dominanten kulturellen Narrative infrage gestellt wurden. „Wir haben wichtige Erkenntnisse über das informelle Lernen im Sport gewonnen. Wir konnten auch aufzeigen, wie der Zugang zu alternativen Geschichten es jungen Menschen ermöglicht, erzählerische Ressourcen aufzubauen, die sie dann nutzen können, um eine endgültige Festlegung ihrer Identität und ihres Lebens zu vermeiden“, so Ronkainen. „Das soll nicht heißen, dass junge Menschen keine Handlungsmöglichkeiten haben und sich nicht bereits zwischen verschiedenen Diskursen bewegen. Wenn wir das Leben jedoch als Zeit und Energie betrachten, aber keine Zeit für Selbstfürsorge haben, um darüber nachzudenken, warum ich das tue, was ich tue (Entspricht es dem Menschen, der ich sein möchte?), dann wird wahrscheinlich die Routine überwiegen“, fügt Ryba hinzu. Nach Abschluss des Projekts hoffen Ryba, Ronkainen und der Rest des Teams nun, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen werden, das Wissen und die Politik zu verbessern. Diese könnten sich unter anderem mit der nachhaltigen und ethischen Talentförderung im Sport, der künftigen Beschäftigungsfähigkeit und der Anpassungsfähigkeit talentierter Sportlerinnen und Sportler befassen.

Schlüsselbegriffe

Learn2, Sport, Lernen, Jugendentwicklung

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