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Inhalt archiviert am 2024-05-22

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Neue Studie zeigt: Wir sind nicht viel anders als Neandertaler

Nur ein kleiner Teil der menschlichen DNS ist dem heutigen Menschen eigen.

Im Stammbaum der Menschheit halten wir uns selbst gerne für etwas Besonderes. Allerdings scheinen unsere Gene etwas ganz anderes zu besagen. Nach den in der Zeitschrift „Science Advances“ veröffentlichten Ergebnissen sind nur 7 % unserer DNS einzigartig für uns und wird nicht mit anderen frühzeitlichen Vorfahren geteilt. „Das ist ein recht kleiner Anteil“, sagte Mitautor und Computerbiologe Dr. Nathan Schaefer von der University of California, Santa Cruz, gegenüber „Associated Press“. „Derartige Erkenntnisse sind der Grund, warum sich die Forschung von der Annahme distanziert, dass wir Menschen uns so gravierend von den Neandertalern unterscheiden.“

Die restlichen Teile unseres Erbguts teilen wir mit anderen menschlichen Vorfahren

Die Ergebnisse zeigten weiterhin, dass nur 1,5 % unseres Genoms einzigartig für unsere Spezies ist und allen heute lebenden Menschen gemeinsam ist. Mit anderen Worten: Menschen und ihre Verwandten, die Neandertaler, teilen sich bis zu 98,5 % der DNS. Es ist diese DNS, die vielleicht die wichtigsten Hinweise darauf liefert, was den modernen Menschen wirklich so anders macht. Derjenige Teil des modernen menschlichen Genoms, der ausschließlich uns gehört, scheint mit der Entwicklung des Nervensystems in Verbindung zu stehen. Außerdem scheint es, dass diese Veränderung nicht auf einmal stattfand, da es im Laufe von mehreren hunderttausend Jahren zu mehreren Wellen von humanspezifischen Mutationen kam. „Wir können feststellen, dass diese Regionen des Genoms stark angereichert sind mit Genen, die mit der Entwicklung des Nervensystems und der Gehirnfunktion zu tun haben“, erklärt Mitautor Dr. Richard Green, ebenfalls Computerbiologe an derselben Universität. „Aufgrund besserer Instrumente können wir immer detailliertere Fragen zur menschlichen Geschichte und Evolution stellen“, so Genetiker Prof. Joshua Akey, der nicht an der Forschungsarbeit beteiligt war. Die Ergebnisse untermauern, „dass es sich bei uns um eine eigentlich sehr junge Spezies handelt“, ergänzt er. „Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir uns die Erde mit anderen menschlichen Entwicklungslinien geteilt haben.“

Welche Gene sind einzigartig für den modernen Menschen?

Die Forschenden verwendeten DNS aus fossilen Überresten der ausgestorbenen Neandertaler und Denisova-Menschen, deren Alter etwa 40 000 bis 50 000 Jahre beträgt, sowie von 279 modernen Menschen, die bei Menschen auf der ganzen Welt entnommen wurde. Denisova-Menschen waren frühzeitliche Menschen, die in Asien lebten und entfernt mit den Neandertalern verwandt waren. Es wird vermutet, dass sich beide Arten mit frühen Menschen gekreuzt haben. Sie verglichen die moderne menschliche DNS mit den beiden frühmenschlichen Spezies. Das Forschungsteam entwickelte einen Computeralgorithmus, um abzuschätzen, welches genetische Material von den Arten stammt, von denen sowohl der moderne Mensch als auch der Neandertaler abstammen, und welches von einer Vermischung mit ihnen. Das Instrument half bei der Unterscheidung, welche Teile des menschlichen Genoms keine Vermischung (das Ergebnis von Kreuzungen zwischen zwei oder mehreren zuvor isolierten Populationen innerhalb einer Art) aufwiesen. „Der evolutionäre Stammbaum zeigt, dass es Regionen in unserem Genom gibt, die uns eindeutig menschlich machen“ so Dr. Green gegenüber „Business Insider“. „Jetzt haben wir einen Katalog dieser Regionen, und es handelt sich um einen überraschend kleinen Teil des Genoms. So gut wie überall, wo wir hinschauen, ist Vermischung nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel.“ Es ist nicht einfach festzustellen, welche der Gene eindeutig zum modernen Menschen gehören. Genetisches Material aus Fossilien in Verbindung mit moderner Technologie sollte weitere Anhaltspunkte über unsere Vergangenheit und über unsere Entstehungsgeschichte liefern.

Schlüsselbegriffe

Mensch, Genom, DNS, Neandertaler, Gen, Erbgut, Vorfahre, Denisova-Mensch

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