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Inhalt archiviert am 2024-04-19

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Erkenntnisse aus der umfassendsten Studie aller Zeiten über den Gletscherrückgang auf der Erde

Eine neue, in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentliche Studie belegt, dass fast alle Gletscher der Welt in den letzten zwei Jahrzehnten kleiner geworden sind und erheblich an Masse verloren haben – und dass dieser Trend sich nur noch beschleunigt. In der bislang umfassendsten und genauesten Analyse dieser Entwicklungen hat ein internationales Forschungsteam, das auch aus den Forschenden des EU-finanzierten Projekts ICEMASS bestand, wegen der potenziell verheerenden Folgen Alarm geschlagen, falls dieser Verlauf Bestand haben sollte.

Die Studie hob hervor, dass die am schnellsten schmelzenden Gletscher sich in Alaska, Island und den Alpen befinden, doch die Gletscher im Pamir, im Hindukusch und im Himalaja ebenfalls erheblich betroffen sind. Das ist besonders für Länder in Südasien wie Indien und Pakistan besorgniserregend, da Schmelzwasser von Gletschern in der Trockensaison eine bedeutende Wasserquelle darstellt. Allerdings stellte die Studie überraschenderweise auch fest, dass manche Gletscher wie die an der Ostküste Grönlands und in Skandinavien im Zeitraum von 2010 bis 2019 weniger schnell zurückgingen – die Forschenden schrieben diese Beobachtung jedoch einer Wetteranomalie im Nordatlantik zu, die größere Niederschlagsmengen und geringere Temperaturen verursacht hatte. Das vom Europäischen Forschungsrat unterstützte Projekt ICEMASS (Global Glacier Mass Continuity) trug zur umfassenderen globalen Studie bei, indem es ein innovatives „Sensormodell“ entwickelte, das die Auswertung von Stereo-Satellitenbildern (Bilder desselben Orts auf der Erdoberfläche, die aber aus verschiedenen Kamerawinkeln aus dem Weltall aufgenommen wurden) ermöglichte, die über einen Zeitraum von 20 Jahren erfasst wurden. So konnten die Forschenden sich wertvolle wiederholte Messwerte von der Erdoberfläche zunutze machen, die tief in den Daten verborgen waren. ICEMASS führte auch mehrere Pilotstudien durch, die in kleineren Regionen Tests und Demonstrationen durchführten, was dann global für die gesamte Studie wiederholt wurde. Weitere Informationen über die Studie, die unter der Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) durchgeführt wurde, finden Sie auf: https://titan.uio.no/english/2021/worlds-glaciers-are-melting-faster-20-years-ago Die Studie selbst finden Sie unter: https://www.nature.com/articles/s41586-021-03436-z „ICEMASS steuerte zahlreiche Methoden bei, die für die Studie von unschätzbarem Wert waren, und ich freue mich darüber, dass unsere Ergebnisse und Entwicklungen auf so kooperative und interaktive Weise eingebunden wurden, wie es in der ‚Nature‘-Studie der Fall war.“ - Andreas Kääb, Hauptforscher von ICEMASS Wenn Sie Ihr Projekt in einer der nächsten Ausgaben als „Projekt des Monats“ sehen wollen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und sagen Sie uns, warum wir Ihr Projekt vorstellen sollten.

Schlüsselbegriffe

ICEMASS, Gletscher, Schmelzwasser, Stereo-Satellitenbilder, Europäischer Forschungsrat

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