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Innovative railway sleeper design increasing track lateral resistance, reducing significantly costs related to track misalignment events

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Die Sicherheit im globalen Eisenbahnnetz auf Kurs bringen

Fehler bei der Spurausrichtung zählen weltweit nach wie vor zu den häufigsten Ursachen von Zugentgleisungen und führen zu menschlichen sowie wirtschaftlichen Verlusten. Ein Projekt der EU stellt eine Schwellenlösung vor, die die Zukunft des Bahnverkehrs revolutionieren wird.

Das EU-finanzierte Projekt DiNTRA erschuf eine verbesserte Bahnschwelle, um eine seltenere Gleiswartung und einen höheren Gleisverschiebewiderstand zu ermöglichen. Dank ihrer Stabilität und verbesserten mechanischen Eigenschaften wird diese innovative Lösung das Risiko von Gleisverwerfungen erheblich senken. Damit gehen die Vorteile reduzierter Wartungskosten und kürzerer Strecken mit Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Güter- und Personenschienenverkehr sowie einer geringeren Entgleisungsgefahr einher.

Hindernisse aus dem Weg räumen

Das europäische Schienennetz ist äußerst heterogen, da verschiedene nationale Systeme oft fließend ineinander übergehen. Die Bahnschwelle mit metrischer Spurweite von DiNTRA ist vielseitig einsetzbar, da sie Verstärkungslösungen umfasst, die auf alle Arten von Gleisanlagen anwendbar sind. Der höhere Gleisverschiebewiderstand kann auf jede Spurweite hochgerechnet werden, sodass die Flexibilität dieses Produkts nicht überboten werden kann. Es war eine Herausforderung, eine Lösung zu entwickeln, die die Leistung von Bahnstrecken verbessern würde. „Die größte Schwierigkeit bestand darin, geeignete Standorte für die Umsetzung des Demonstrators zu finden, besonders was die internationale Spurweite anging“, erklärt der Projektkoordinator Francisco J. Fernández Martínez. „Dies gelang uns durch die Zusammenarbeit unserer Projektleitung mit den Administrationsteams der Schieneninfrastrukturen ETS, der ADIF and der Hafenverwaltung von Santander, wo letztendlich Testkampagnen entwickelt wurden.“ Besonders wichtig war dabei, dass das Administrationsteam für die metrische Spurweite im Baskenland ETS aktiv zur Auswahl eines optimalen Studienabschnitts und seiner Verwendung für Testkampagnen beitrug. Dies war unerlässlich dafür, die Genehmigungen zur Umsetzung der Erprobungen für die iberische und internationale Spurweite einzuholen.

Neue Erkenntnisse

Im Laufe der Forschung ergaben sich zwei Ergebnisse, die die Forschenden überraschten. „Bei den zahlreichen Testfällen, die wir auf den dreibahnigen Spurweiten unseres EU-Projekts betrachteten, entdeckten wir ein neues Phänomen, das bei Eisenbahnschienen auftritt, die thermischen Belastungen ausgesetzt sind; wir nannten es ‚umgekehrten Zentrifugalschub‘“, offenbart Fernández Martínez. „Diese Entdeckung eröffnet uns die Möglichkeit, wissenschaftlich-technische Artikel zu veröffentlichen, die die Vorteile der DiNTRA-Bahnschwellen einem noch breiteren Publikum belegen und bekannt machen.“ Außerdem wurde beobachtet, dass es der höhere Querverschiebewiderstand der DiNTRA-Bahnschwelle ermöglicht, die untere Schicht der Seitenbettung im Vergleich zur oberen Schicht um etwa fünf Zentimeter abzusenken. Dieses Ergebnis ist nützlich, da sich so die Verlagerung des Schotters bei Hochgeschwindigkeitsstrecken vermeiden lässt. Das Projektteam hat vor, diese Tatsache durch Erprobungen im Windtunnel zu verifizieren.

Die Bahnstrecken im Sturm erobern

Nach seiner Validierung durch die spanische Verwaltungsbehörde für Schieneninfrastrukturen ist die DiNTRA-Lösung nun bereit, die Iberische Halbinsel zu erobern. Die Verträge zur Bereitstellung von DiNTRA Bahnschwellen an die Eisenbahnen des Baskenlands, ETS, und Katalonien, FGC, stehen bereits. Das Team handelt zurzeit die Bedingungen zur Einbindung der Schwellen in die Erneuerungsprojekte der Abschnitte von Cabezón bis Santander und Santander bis Hoz de Anero in Kantabrien sowie den Abschnitt von Gijón bis Laviana in Asturien aus. Die Förderung und Intensivierung der kommerziellen Vermarktung des Produkts wird auch in den restlichen spanischen Eisenbahnadministrationen wie zur Verwendung in der U-Bahn von Bilbao, der öffentlichen Eisenbahn Valencias und den Bahnstrecken auf den Balearen folgen. Schließlich wird DiNTRA sich die kommerziellen Kontakte zunutze machen, die im Rahmen des Projekts geknüpft wurden, um das Produkt auch in Ländern wie Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Österreich, Ungarn, Argentinien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich anzubieten, in denen Modernisierungspläne für das Schienennetz entwickelt werden.

Schlüsselbegriffe

DiNTRA, Gleis, Eisenbahn, Schwelle, Spurweite, Querverschiebewiderstand, Netz, Entgleisung, Bettung, lateral, umgekehrter Zentrifugalschub

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