Die Verwendung von Elektrofahrzeugen in Städten beflügeln
Elektroleichtfahrzeuge wie elektrisch betriebene Fahrräder, Dreiräder, Roller und Quads erregen Aufmerksamkeit als intelligente städtische Mobilitätslösungen, die flexibler und wesentlich umweltfreundlicher sind als bestehende Optionen. Als das EU-finanzierte Projekt ELVITEN 2019 ins Leben gerufen wurde, war die Marktdurchdringung von Elektroleichtfahrzeugen im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen relativ gering. „Potenzielle Nutzerinnen und Nutzer von Elektroleichtfahrzeugen hatten Bedenken hinsichtlich der Reichweite, des Preises, der Leistung und der unzureichenden Infrastruktur – besonders, was Ladestationen, Parkplätze und eigene Fahrspuren angeht“, so Angelos Amditis, der Projektkoordinator. ELVITEN nahm sich vor, das öffentliche Bewusstsein über die Vorteile von Elektroleichtfahrzeugen zu schärfen und zu ergründen, wie Elektroleichtfahrzeuge am besten in Transport- und Elektrizitätsnetzwerke eingebunden werden können. Dazu wurden Bürgerinnen und Bürgern in sechs europäischen Städten – Trikala, Rom, Bari, Genua, Malaga und Berlin – 225 Elektroleichtfahrzeuge leihweise für kürzere oder längere Zeit zur Verfügung gestellt. Die Fahrzeuge waren mit IKT-Instrumenten und -Dienstleistungen ausgestattet. Für den Zeitraum vom April 2019 bis zum Juni 2020 wurde eine Datenbank erschaffen, in der Informationen über 41 275 Fahrten und die Antworten aus 9 820 Befragungen gespeichert wurden. Auf Grundlage dieser Daten entwickelten die Projektpartner Geschäftsmodelle sowie Richtlinien für Planungsbehörden und schlugen den Herstellern der Fahrzeuge mögliche Verbesserungen vor. Durch Maßnahmen zur Bewusstseinsschärfung, wie die Kampagne „Let’s Go Electric“ in den sozialen Medien, erreichte ELVITEN ein Publikum, das sowohl die allgemeine Bevölkerung als auch Menschen aus der Politik umfasste.
Demonstrationen und Datenerhebung
Bei den Fahrzeugen, die den Städten von den Projektpartnern Kyburz und S3T bereitgestellt wurden, handelte es sich um verschiedene Arten von Elektrofahrzeugen. Sie waren sowohl kurz- als auch langfristig frei zur Ausleihe verfügbar, für Zeiträume von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Wochen. Menschen mit eigenen Elektroleichtfahrzeugen wurden ebenfalls ermuntert, an den Probeläufen teilzunehmen, wobei zehn davon dieses Angebot wahrnahmen. Parkplätze und Ladestationen wurden an geeigneten Orten in den Städten eingerichtet. Alle 225 Fahrzeuge wurden mit Datenloggern ausgestattet, die pseudonymisierte Daten zu den Fahrten aufzeichneten und übermittelten. Die Endnutzenden von ELVITEN –sowohl die Fahrerinnen und Fahrer als auch die für den Fuhrpark Verantwortlichen – hatten Zugang zur Unifying-App und darin eingebetteten IKT-Instrumenten, einschließlich Ratschlägen zu einer ökologischen Fahrweise, eines Buchungssystems, Standorten von Parkplätzen und Ladestationen sowie eines Treueprogramms. Die Webanwendung zur Fuhrparkverwaltung stellte den Betreibenden Daten über den Status der Elektroleichtfahrzeuge zur Verfügung. „Nach Ende der ELVITEN-Pilotprojekte stellten wir positive Veränderungen in den Einstellungen zur Verwendung von Elektroleichtfahrzeugen fest. Von den Menschen, die die Fahrzeuge eingesetzt hatten, gab eine überwältigende Mehrheit an, dass sie Elektroleichtfahrzeuge öfter als vier Tage pro Woche verwenden würde. Allerdings wurden trotz positiver Beurteilungen der Geschwindigkeit, des Komforts, der Sicherheit und der Umweltfreundlichkeit auch Bedenken wegen der Kosten geäußert“, erklärt Amditis.
Der Weg zur urbanen E-Mobilität
Die Arbeit von ELVITEN trägt zu den Anliegen des Grünen Deals der EU bei, da sie nachhaltige urbane Mobilitätslösungen für Berufstätige wie Kuriere und Einzelpersonen bereitstellt. Die Ergebnisse des Projekts legen jedoch auch nahe, dass Anreizprogramme wichtig sein werden, um die Bedenken bezüglich Kosten, Infrastruktur und Wartung auszuräumen. Ebenfalls muss über verschiedene Behörden hinweg ein einheitlicher Rechtsrahmen geschaffen werden. Die Projektdaten, IKT-Instrumente, Geschäftsmodelle und Richtlinien stehen jetzt den Partnereinrichtungen des Projekts wie Kyburz und der Stadt Rom sowie der Automobilindustrie als Ganzes und damit verbundenen Dienstleistungen, lokalen Behörden und politischen Verantwortlichen zur Verfügung, um eine Infrastruktur für Elektroleichtfahrzeuge zu schaffen. „Interessanterweise verraten uns die Fahrtdaten, die während des ersten COVID-Lockdowns erfasst wurden, dass der Markt für Elektroleichtfahrzeuge wahrscheinlich schnell wachsen wird. Als offene Fahrzeuge für eine Person sind Elektroleichtfahrzeuge heutzutage für geschäftliche Zwecke und für die Freizeit begehrter denn je“, schließt Amditis.
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