Einführung des EJP SOIL, einer großen internationalen Initiative zum Aufbau einer integrierten Forschungsgemeinschaft für klimaschonende landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung
Das im Februar 2020 gestartete und auf fünf Jahre angelegte European Joint Programme on Soil, kurz EJP SOIL, bringt 26 Partner aus 24 europäischen Ländern zusammen. Ihnen steht ein Gesamtbudget von fast 80 Mio. EUR (davon 40 Mio. EUR direkt von der EU) zur Verfügung. Mit welchem Ziel? Es soll ein förderliches Umfeld geschaffen werden, um den Beitrag landwirtschaftlicher Böden zu wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel sowie der nachhaltigen landwirtschaftlichen Erzeugung zu verbessern. Während EJP SOIL offiziell als Horizont-2020-Projekt gestartet ist, wird es eng mit der zukünftigen Arbeit abgestimmt und verknüpft, die sich im Rahmen des neuesten Forschungs- und Innovationsprogramms der EU, Horizont Europa, einschließlich der vorgeschlagenen EU-Mission im Bereich Bodengesundheit und Ernährung: „Caring for soil is caring for life“ entwickeln wird. Die Arbeit des Projekts soll außerdem Beiträge zu den ehrgeizigen Klimazielen leisten, die im europäischen Grünen Deal und seinen Strategien, einschließlich der Biodiversitätsstrategie, der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“, der Anpassungsstrategie und dem Europäischen Klimapakt festgelegt sind. Das vom französischen Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE) koordinierte Forschungsteam hat zweifellos einige äußerst arbeitsreiche Jahre vor sich.
Eine prall mit Zielen, Ambitionen und Vorgaben gefüllte Agenda
Eines der Hauptziele ist die Stärkung der europäischen Forschungsgemeinschaft, die sich mit der landwirtschaftlichen Bodenbewirtschaftung beschäftigt. Mittel zum Ziel werden die Angleichung und Umsetzung von Forschung, Aus- und Weiterbildung und der Aufbau von Kapazitäten sowie die Entwicklung harmonisierter landwirtschaftlicher Bodeninformationssysteme und die Förderung ihrer Einführung sein, um eine globale Einheitlichkeit und Anwendbarkeit der Informationen über landwirtschaftliche Böden zu realisieren. Dazu zählen auch die entscheidenden Fragen rund um den Kohlenstoff im Boden (der im Zusammenhang mit den Anstrengungen zum Klimaschutz von wesentlicher Bedeutung ist). Aus wissenschaftlicher Sicht sind neue Erkenntnisse über klimaschonende landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung und die Quantifizierung von Kompromissen und Synergien zwischen nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, Bodendegradation, Bodenqualität und anderen Ökosystemdienstleistungen wie etwa der Bekämpfung von Bodenerosion zu erhoffen. Anhand dieser Erkenntnisse wird neues Wissen über die Kohlenstoffbindung in landwirtschaftlichen Böden unter verschiedenen Bedingungen in ganz Europa sowie deren Beitrag zum Klimaschutz entwickelt werden. Natürlich wird all dieses neue Wissen auch auf EU-, nationaler, regionaler und lokaler Ebene als Grundlage detaillierter und evidenzbasierter Empfehlungen und Vorschläge an die Politik dienen. Neben diesen politischen Ambitionen zielt EJP SOIL im Endeffekt darauf ab, die Menschen für die zentralen Themen rund um die Bodengesundheit zu sensibilisieren und das gesellschaftliche Verständnis für die landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung und ihren Beitrag zu nachhaltiger Landwirtschaft, den Kampf gegen den Klimawandel und weitere Aspekte des Umweltschutzes zu verbessern.
Schlüsselbegriffe
EJP SOIL, Horizont 2020, Horizont Europa, European Joint Programme on Soil, Bodengesundheit, Ökosystemdienstleistungen, Landwirtschaft, Klimawandel, europäischer Grüner Deal, landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung