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Inhalt archiviert am 2024-05-22

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Die Mittel gegen Lockdown-Trübsal: frische Luft und ausgeschaltete Bildschirme, so eine Studie

Menschen, die mehr Zeit im Freien und weniger Zeit vor Bildschirmen verbringen, sind während der COVID-19-Krise glücklicher.

Angesichts der strengeren Auflagen, die nun Anfang 2021 wegen der ansteigenden Fallzahlen der Coronavirus-Pandemie wieder in vielen Ländern Europas gelten, darunter weitere Einschränkungen und erneute Ausgangsbeschränkungen, ist die psychische Gesundheit weiterhin ein wichtiges Thema. Neue Forschungsergebnisse, die im „Journal of Happiness Studies“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass sich unser Wohlbefinden schlagartig verbessert, wenn wir Zeit im Grünen verbringen und unsere Fernseher, Computer und Smartphones ausschalten. Wenn man mehr Zeit im Freien verbringt und die Zeit vor dem Bildschirm minimiert, geht das mit einem höheren Glücksniveau während der Pandemie einher.

Natur und digitale Entgiftung

„Ausgangsbeschränkungen können zwar die Übertragung von COVID-19 einschränken, allerdings hat die Forschung auch ergeben, dass längere Phasen des Lockdowns sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken“, so Ko-Hauptautor Viren Swami, Professor für Sozialpsychologie an der Anglia Ruskin Universität (ARU) im Vereinigten Königreich in einer Pressemitteilung. „Unsere Ergebnisse in diesem Bereich sind wichtig, weil sie belegen, dass Zeit an der frischen Luft während Phasen der Ausgangsbeschränkungen positive Auswirkungen auf das psychologische Wohlbefinden hat. Draußen hat man die Gelegenheit, den Stressfaktoren zu entkommen, die mit dem erzwungenen Zuhausebleiben einhergehen, soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten und körperlich aktiv zu sein – all diese Faktoren können der psychischen Gesundheit zuträglich sein.“ Forschende von der ARU, der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Österreich und der Perdana Universität in Malaysia untersuchten, wie sich Aufenthaltszeiten im Freien auf die Glücksniveaus während einer Phase landesweiter Ausgangsbeschränkungen, täglich vor Bildschirmen verbrachter Zeit und aufkommender Einsamkeitsgefühle auswirkte. Sie überwachten 286 Menschen im April 2020, um ihre Stimmung während eines Zeitraums mit strengen Ausgangsbeschränkungen nachzuverfolgen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer glücklicher waren, wenn sie Zeit an der frischen Luft statt vor einem Bildschirm oder mit einem Mobilgerät verbrachten. Welcher Aktivität sie im Freien nachgingen, hatte keinen Einfluss auf ihr Glücksempfinden. Darüber hinaus waren längere Bildschirmzeiten pro Tag mit niedrigeren Glücksniveaus verbunden, unabhängig davon, ob diese Zeit drinnen oder draußen verbracht wurde.

Ab nach draußen

Die Forschungsgruppe ist der Meinung, dass die Behörden die Menschen dazu ermutigen sollten, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, und dass ihre Forschungsergebnisse den politisch Verantwortlichen nützlich sein können. „Unsere Erkenntnisse haben praktische Implikationen für die Gesundheitspolitik“, erklärte Prof. Swami. „Da im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen nun weitere Einschränkungen nötig geworden sind, ... könnte eine Empfehlung der Gesundheitsbehörden, frische Luft zu schnappen, statt unsere Zeit drinnen vor Bildschirmen zu verbringen, wirklich dazu beitragen, die Stimmung der Menschen in diesem Winter zu verbessern.“

Schlüsselbegriffe

COVID-19, Coronavirus, Pandemie, Ausgangsbeschränkung, Glück, Freiluft, psychische Gesundheit

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