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REuse and REcycling of CDW materials and structures in energy efficient pREfabricated elements for building REfurbishment and construction

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Recycling und Wiederverwendung von Bauschutt

Abfallberge entstehen durch europäische Bau- und Abbrucharbeiten. Jedoch wird weniger als die Hälfte zurückgewonnen. Vieles kann wiederverwendet und recycelt werden, was der Wettbewerbsfähigkeit des Sektors und seinem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zugutekommt.

Mit insgesamt 750 Millionen Tonnen pro Jahr machen Bau- und Abbruchabfälle 25 % bis 30 % aller EU-Abfälle aus. Für die EU ist es eine Priorität, Metall, Holz, Glas und Beton neues Leben einzuhauchen und sie von Mülldeponien fernzuhalten. Zur Förderung dieses Ziels müssen die Mitgliedstaaten gemäß ihrer Strategie Europa 2020 mindestens 70 Gewichtsprozent nicht gefährlicher Bau- und Abbruchabfälle wiederverwenden, recyceln und zurückgewinnen. „Unser Projekt hat gezeigt, dass Europa dieses Ziel durch den Bau und die Sanierung von Gebäuden mit Bau- und Abbruchabfällen erreichen kann“, sagt Sonia Saracino, Projektkoordinatorin des EU-finanzierten Projekts RE4, eines Konsortiums mit 13 Partnerinstitutionen in acht Ländern.

Verwaltung aller Bau- und Abbruchabfälle

„Durch die Wiederverwendung und das Recycling von Bau- und Abbruchabfallmaterialien sowie -strukturen können wir energieeffizientere Gebäude liefern und die Umweltauswirkungen der Bauindustrie minimieren“, fügt Saracino, leitende Projektmanagerin beim Europäischen Forschungszentrum für Technologie-Design und Materialien in Italien, hinzu. Das Projekt entwickelte mehrere innovative Lösungen, um die Verwaltung von Bau- und Abbruchabfällen vor, während und nach den Sortierphasen anzugehen. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Das Projekt RE4 hat beispielsweise gezeigt, wie von Bau- und Abbruchabfällen abgeleitete Materialien und Strukturen mit einer Ersatzquote von 50-85 % effektiv wieder in die Produktionszyklen von Beton- und Holzbauteilen eingeführt werden können. „Unser spanischer Teststandort hat gezeigt, dass es sogar möglich ist, ein vorgefertigtes, energieeffizientes und vollständig wiederverwendbares Gebäude für Wohn- oder Gewerbeflächen zu bauen“, sagt die Koordinatorin. Für die Sanierung und den Bau von Gebäuden wurden im Rahmen des Projekts fünf neue Betonmaterialien, vier neue Bauteile – Blöcke, Fliesen, Holz und Dämmplatten – und vier neue vorgefertigte Elemente entwickelt. Diese Elemente werden unter Verwendung von Sekundärrohstoffen wie Beton, Ziegeln, Holz und Dachziegeln für Fassadenplatten oder innere Trennwände verwendet. Reversible Verbindungen ermöglichen eine vollständige Demontage am Ende ihrer Lebensdauer.

Intelligenter Sortierroboter

„Wir sind stolz auf das Robotersortiersystem vor Ort, welches Recyclingquoten von bis zu 95 % erreicht hat. Es verbessert die Qualität sortierter Materialien, da es sich auf Materialien mit hohem wirtschaftlichen Wert wie Sand konzentriert“, bemerkt Saracino. Zur vollen Ausschöpfung des Recyclingpotentials von Bau- und Abbruchabfällen wurden im Rahmen des Projekts neue Qualitätsklassen für von Bau- und Abbruchabfällen abgeleitete Aggregate definiert und jeweils optimale Recyclingstrategien ermittelt. Diese Qualitätsklassen wurden an EU-Normungsausschüsse gesendet, um die Entwicklung von Normen in diesem Bereich zu unterstützen. Saracino fügt hinzu: „Alle Projektlösungen wurden an vier verschiedenen Demonstrationsstandorten unter realen Bedingungen mit Modellgebäuden in Spanien, Italien, Großbritannien und Taiwan getestet. Neu entwickelte Komponenten des Projekts RE4 erwiesen sich als flexibel genug, um unterschiedlichen klimatischen Bedingungen gerecht zu werden. Sie können auch in verschiedenen Gebäudetypen in ganz Europa sowie in Gebäuden verwendet werden, die unterschiedliche strukturelle Anforderungen, einschließlich Erdbebensicherheit, erfüllen.“ Das Projekt hat ein breites Interesse bei den Fachleuten sowie der Allgemeinheit gefunden und wird durch internationale Anerkennung wie dem Hans Sauer Award 2020, eine Broschüre zu bewährten Verfahren und durch ausführliche Berichterstattung in wissenschaftlichen Veröffentlichungen unterstützt. „Die Lösungen des Projekts RE4 können der umweltfreundlichen Wirtschaft und der Umwelt zugutekommen. Unsere neuen Materialien und Komponenten auf Basis von Bau- und Abbruchabfällen sind 20 % günstiger in der Herstellung als herkömmliche, führen zu einer Einsparung von mehr als 50 % bei den CO2-Emissionen und verbrauchen weniger Energie und Rohstoffe“, schließt Saracino.

Schlüsselbegriffe

RE4, Bau, Bau- und Abbruchabfälle, Design, Entwicklung, Energieeffizienz, Materialien, vorgefertigt, Recycling, Sanierung, Wiederverwendung

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