Einhaltung der räumlichen Distanzierung mit neuem Smartband zur Überprüfung der Ausbreitung von COVID-19
Nach dem Ausbruch von COVID-19 ist die räumliche Distanzierung Teil des alltäglichen Lebens vieler Menschen geworden. Es wird häufig darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, einen sicheren Abstand zu anderen Menschen einzuhalten, um die COVID-19-Pandemie einzudämmen. Dank des EU-finanzierten Projekts An.Dy (Advancing Anticipatory Behaviors in Dyadic Human-Robot Collaboration) hat ein Forschungsteam einen Prototyp für ein Smartband entwickelt, mit dem Körperparameter ermittelt und eine Warnung gesendet werden können, wenn die Körpertemperatur 37,5 °C überschreitet. Laut einer Pressemitteilung des An.Dy-Projektkoordinators des Italienischen Instituts für Technologie, kann das Gerät auch den Abstand zwischen Menschen überwachen. „Das Armband erkennt dank Funksignalen auf den Bluetooth-Frequenzen die Bewegung des menschlichen Körpers und überwacht den Abstand von einem anderen Armband. Wenn sich zwei Armbänder in der Nähe zueinander befinden, vibrieren sie und geben eine Warnmeldung ab. So helfen sie den betreffenden Personen, den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten.“ Das Smartband kann „in Innenräumen, in Fabriken und Büros, aber auch in Außenräumen, an Orten wie Feriendörfern, in Sportvereinen oder Erlebnisparks verwendet werden“, heißt es weiter. Das Gerät kann außerdem aufzeichnen, mit welchen anderen Trägern eines Smartbands es in engem Kontakt stand und somit die Rückverfolgung von Kontakten im Fall einer COVID-19-Infektion ermöglichen.
Praktisch und kosteneffektiv
In der Pressemitteilung auf „EurekAlert!“ heißt es: „Das Armband verwendet Algorithmen und Technologien, die die Forschenden zuvor in einem Sensoranzug eingeführt hatten. Der „An.Dy-Sensoranzug“ kann alle Körperhaltungen – sogar bei schnellen und dynamischen Bewegungen – und die Belastung des Menschen bei der täglichen Arbeit erfassen und messen. Der Prototyp des Armbands enthält diese Technologien, die angepasst wurden, um Lösungen für Probleme und Bedürfnisse in Notfällen zu entwickeln.“ In der gleichen Pressemitteilung wird zudem darauf hingewiesen, dass „im Rahmen einer zukünftigen Entwicklung des Smartbands mobile Apps konzipiert werden können, die bei der Kommunikation mit dem Armband das klassische Bluetooth verwenden.“ Das Smartband mit dem Namen „iFeel-You“ „wird von einem Akku betrieben, der über 8 Stunden bei gewöhnlichem Betrieb ausreicht und drahtlos aufgeladen werden kann. Die Forschungsgruppe arbeitet derzeit an einem zweiten Prototyp, der das Smartband leichter, ergonomischer und kleiner machen soll.“ Die Forschenden glauben, dass der Prototyp eine nützliche und kostengünstige Lösung sein wird, die Menschen dabei hilft, die Regeln der räumlichen Distanzierung bei der Arbeit und anderen Aktivitäten einzuhalten, insbesondere dann, wenn die Einschränkungen der Ausgangssperre in den Ländern allmählich aufgehoben werden. Das An.Dy-Projekt läuft bis Dezember 2020. Die Projektpartner haben bereits „den AndySuit entwickelt, eine tragbare Technologie für die Überwachung von Menschen in Echtzeit bei der Ausübung von Aufgaben, bei denen der ganze Körper beteiligt ist“, heißt es in einem regelmäßigen Projektbericht auf CORDIS. Das Projektteam konzentriert sich auf drei Szenarien zur Validierung laut Projektwebsite. Dazu gehören „ein kollaborativer Roboter (d. h. Roboter = Cobot) und „ein Exoskelett (d. h. Roboter = Exoskelett)“, die beide die physikalische Zusammenarbeit für eine verbesserte Gesundheit, Produktivität und Flexibilität ermöglichen. Im dritten Szenario ist „der Roboter humanoid (d. h. Roboter = Humanoid). Dieses Szenario bezieht sich auf die physikalische Zusammenarbeit von Mensch und humanoidem Roboter (d. h. das Zusammenspiel mit dem gesamten Körper zur Unterstützung beim Gehen und in der Fertigung),“ heißt es auf der Projektwebsite. Weitere Informationen: An.Dy-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
An.Dy, COVID-19, tragbares Smartband, räumliche Distanzierung