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DEPLOYMENT OF DEEP ENHANCED GEOTHERMAL SYSTEMS FOR SUSTAINABLE ENERGY BUSINESS

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Weltrekord der Bohrtiefe: Potenzial für ein CO2-neutrales Europa?

Verbesserte geothermische Systeme könnten das Zünglein an der Waage sein, das den Umschwung von geothermischer Energie als Außenseiter hin zu einer treibenden Kraft für ein CO2-neutrales Europa auslöst. Erfolgreiche Bohrversuche des Projekts DEEPEGS sind ein großer Schritt in diese Zukunft.

Geothermische Energie ist grün, unerschöpflich und praktisch überall verfügbar. Doch um ihr Potenzial vollständig ausschöpfen zu können, werden neue Technologien gebraucht, die natürliche Wärmevorkommen anzapfen können, auch wenn an der betreffenden Lagerstätte zu wenig Wasser und ungenügende Gesteinsdurchlässigkeit gegeben sind. Hier setzen die verbesserten geothermischen Systeme (enhanced geothermal systems, EGS) und das Projekt DEEPEGS an. Im April 2017 berichteten die Medien über die 4 659 m tiefe Bohrung in einem geothermischen Feld in Island, die DEEPEGS gelungen war. Aus dieser Pionierarbeit, die bis zum heutigen Tag Weltrekord ist, ergaben sich umfassende neue Erkenntnisse für die Geothermiebranche. „Dass das extrem heiße Vorkommen auf Reykjanes unter einer Tiefe von 3 km so stark durchlässig war, war eine angenehme Überraschung“, so Gudmundur Ómar Fridleifsson, Projektkoordinator von DEEPEGS. „Keine Bohrspäne oder Kühlflüssigkeiten kamen tiefer als 3,2 km unter die Oberfläche. In einer Umgebung, in der eine Lagerstättentemperatur von 600 °C nachgewiesen worden ist, wurde bis dahin noch nie erfolgreich bis zu einer Tiefe von 4 650 m in ein geothermisches Hochtemperatursystem gebohrt.“ Niedrige Durchlässigkeit ist einer der Hinderungsgründe, warum verbesserte geothermische Systeme noch nicht marktreif sind, und das Projekt DEEPEGS will genau diese überwinden. Ursprünglich war geplant, die Experimente zur Verbesserung der Durchlässigkeit in Südfrankreich durchzuführen, wo unterhalb von 4 km Tiefe Temperaturen von über 200 °C zu erwarten waren. Doch dort lief nicht alles nach Plan: bei den drei vorgesehenen Feldtests häuften sich die Verzögerungen und „im Laufe der Zeit wurde uns klar, dass wir für keines der drei Felder grünes Licht bekommen würden“, erklärt Sigurdur G. Bogason, Hauptprojektleiter bei DEEPEGS.

Der nächste Meilenstein: Kontinentaleuropa überzeugen

Um weiterarbeiten zu können, musste das Konsortium statt der drei ursprünglichen Felder nun den Geothermiestandort in Vendenheim im Elsass nutzen, wo aktuell mehrstufige (mehrkanalige) Verbesserungsmaßnahmen für eine gesteigerte Durchlässigkeit getestet werden. Sollte der Test erfolgreich sein, könnte sich das unmittelbar auf die weitere Nutzung von verbesserten geothermischen Systemen in Europa auswirken. „Es wurden bereits heiße Granitgesteine mit über 200 °C gebohrt – und die Arbeiten an der Durchlässigkeit laufen noch“, betont Bogason. Eines der Hauptprobleme, vor denen das Konsortium in Frankreich stand, war die Skepsis der französischen Gemeinden und Behörden gegenüber verbesserten geothermischen Systemen, und das obwohl die Technologie umweltfreundlich ist. Nur mit großen kommunikativen Anstrengungen des französischen Energiekonzerns Fonroche Géothermie ist es gelungen, die Erlaubnis für Vendenheim zu bekommen. Fridleifsson betont auch, dass sämtliche Projekte, die in Kontintenaleuropa in der Nähe städtischer Räume durchgeführt werden sollen, von starker Kommunikation begleitet werden müssen, um die Bürger und lokale Behörden zu überzeugen. Die Projektpartner gehen davon aus, dass die Erfolge des Projekts in Island innerhalb der nächsten zehn Jahre auf dem Markt ankommen werden. Bis dahin werden sie weiter die positiven Ergebnisse aus DEEPEGS verbreiten, um die Geothermiewirtschaft davon zu überzeugen, extrem heiße Systeme anzubohren und so die Energiegewinnung zu steigern. „Wir haben wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die sogar schon fortschrittliche technologische Innovationen mit sich gebracht haben, wie zum Beispiel Tiefenverrohrungen und die Erprobung flexibler Rohrverbinder, die geplant sind. All das auf Grundlage der Erfahrungen aus DEEPEGS“, fasst Fridleifsson zusammen.

Schlüsselbegriffe

DEEPEGS, geothermisch, verbesserte geothermische Systeme, EGS, Reykjanes, Island, Vendenheim, Frankreich, Bohren, hohe Temperaturen

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