Besserer, gesünderer Fruchtsaft
Fettleibigkeit und Diabetes nehmen stetig zu. Schon heute stehen diese Erkrankungen weltweit für eine finanzielle Belastung von 1,3 Billionen EUR. Das entspricht 1,8 % des globalen BIP. Da keine Trendwende in Sicht ist, übersteigt diese Zahl Prognosen zufolge bis 2030 2,2 Billionen EUR und Typ-2-Diabetes wird zur siebthäufigsten Todesursache. Was ist die Ursache dieser besorgniserregenden Entwicklung? Die Antwort auf diese Frage ist laut dem Forschungsteam des Projekts Better Juice einfach: Zucker. „Mehr als 20 % der durchschnittlichen täglichen Zuckereinnahme kommt aus Getränken“, erklärt Eran Blachinsky, Gründer und Geschäftsführer von Better Juice. „Obgleich Säfte mit 100 % Fruchtgehalt oft als gesunde Alternative vermarktet werden, zeigen neue Studien, dass der natürliche Fruchtzucker dieser Säfte einen Anstieg der glykämischen Last verursachen, der mit Getränken mit Zuckerzusätzen vergleichbar ist.“ Laut Blachinsky enthalten Orangen- und Apfelsaft sechs Teelöffel (25 g) Zucker pro Glas (250 ml), Traubensaft enthält sogar bis zu 14 Teelöffel. Dank der Unterstützung durch EU-Mittel wird es für Verbraucherinnen und Verbraucher zum Glück bald einfacher, die Zuckermenge in ihrer Ernährung zu reduzieren. Die Lösung heißt Better Juice, eine patentierte Technologie, die bis zu 100 % des natürlichen Fruchtzuckers aus Fruchtsäften entfernt, ohne dabei den Geschmack oder Geruch des Produkts zu beeinträchtigen. Es kommt noch besser: Durch das Verfahren steigen sogar die gesundheitlichen Vorteile des Endprodukts.
Bessere Methoden zur Zuckerreduzierung
Mithilfe natürlicher Enzyme in gentechnikfreien Mikroorganismen wandelt die Technologie von Better Juice den natürlich im Saft vorkommenden Zucker in nicht verdauliche Verbindungen wie Ballaststoffe um. „Unternehmen im Lebensmittel- und Getränkebereich sind auf der Suche nach besseren Methoden zur Reduzierung von Zucker, anstatt nur geringere Mengen an Zuckerzusätzen als im Rezept hinzuzufügen und den Zucker durch natürliche und künstliche Süßstoffe zu ersetzen“, meint Blachinsky. „Better Juice eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, genau das mithilfe einer natürlichen Zutat zur Zuckerreduzierung umzusetzen.“ Better Juice entfernt alle Zuckerarten wie Saccharose, Fruktose und Glukose, unabhängig von der Zusammensetzung der Zuckerarten im Saft. Dies geschieht mittels eines kleinen Geräts, einer Säule, die bei der Saftherstellung dazugegeben wird und die immobilisierten gentechnikfreien Mikroorganismen enthält. Wenn der Saft das Gerät durchläuft, wandeln die Enzyme der Mikroorganismen den Fruchtzucker auf natürliche Weise in gesunde Ballaststoffe und nicht verdauliche Zuckerarten um. „Bei dem gänzlich natürlichen und gärungsfreien Verfahren werden keine Zutaten hinzugefügt oder entfernt“, so Blachinsky weiter. „Außerdem können Hersteller das Verfahren anpassen und selbst entscheiden, wie viel Zucker sie entfernen möchten.“
Bereit für den globalen Markt
Die Tests, die im Rahmen des Projekts durchgeführt wurden, konnten zeigen, dass die Better Juice-Technologie in der Lage ist, große Mengen an Saft zu produzieren: 1 000 Liter Saft je Säule von einem Liter. „Das Verfahren ist zudem kostengünstig im Betrieb und erfordert kein speziell geschultes Personal – zentrale Alleinstellungsmerkmale für den globalen Markteintritt“, erläutert Blachinsky. Das Unternehmen betreibt derzeit ein Pilotprogramm mit Citrosuco, dem weltgrößten Hersteller von Orangensaftkonzentrat. Ziel ist eine halbindustrielle Pilotstudie, die in der Anlage von Citrosuco in São Paulo, Brasilien, durchgeführt wird und 50 Liter „besseren“ Saft pro Stunde produzieren soll. Anschließend wird Better Juice sein Gerät auf einen industriellen Maßstab hochskalieren. Ziel ist die Markteinführung 2021.
Schlüsselbegriffe
Better Juice, Saft, Fruchtsaft, Zucker, Fettleibigkeit, Diabetes, Erkrankungen