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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Stärkung der Widerstandskraft im ländlichen Raum zur Bewältigung einschneidender Herausforderungen

Dank einer EU-finanzierten Initiative werden von Katastrophen betroffene ländliche Gebiete mithilfe von Strategien, die sich auf das kulturelle und naturhistorische Erbe stützen, gestärkt.

Zunehmende Verstädterung, Armut, Klimawandel und Naturgefahren wie Überschwemmungen, Stürme und Erdbeben sind einige der Faktoren, die die Lebensgrundlagen auf dem Land bedrohen. Gefährdete Gemeinden haben eine geringere Möglichkeit, solche Herausforderungen zu bewältigen. Jedoch könnte viel dafür getan werden, ihre Widerstandskraft zu erhöhen, damit sie mit einschneidenden Ereignissen und Stressbedingungen besser zurechtkommen können. Das EU-finanzierte Projekt RURITAGE (Rural regeneration through systemic heritage-led strategies) unterstützt ländliche Gebiete mithilfe seiner auf Natur- und Kulturerbe bauenden Strategien, Widerstandsfähigkeit und Flexibilität zu entwickeln, um schwierige Situationen angehen und sich an diese anpassen zu können. RURITAGE entwickelt ein neues Modell für die Regeneration von ländlichen Gebieten in und außerhalb der EU. In einer Pressemitteilung des Projektpartners UNESCO heißt es, die von RURITAGE ausgewählten ländlichen Gebiete revitalisieren und stärken sich selbst, indem sie ihr Natur- und Kulturerbe als Schlüsselkonzept für nachhaltige Entwicklung, Wirtschaftswachstum und soziale Integration nutzen. Laut der Pressemitteilung ist „Widerstandskraft eine der sechs systematischen Innovationsbereiche, durch die das einzigartige Potenzial einer Region identifiziert wird.“ „Eine Strategie, die auf solchem Erbe gründet, verbessert die Chancen, dass eine Gemeinde ihre lebenswichtigen Bedingungen schneller wiederherstellen und Widerstandskraft und Flexibilität aufbauen kann, nicht nur bezüglich der Wirtschaft, sondern auch bezüglich der Moral der Menschen, wenn diese unvorhersehbaren Katastrophen wie Stürmen, Überschwemmungen und Erdbeben gegenüberstehen“, so heißt es weiter. Andere systematische Innovationsbereiche im Projekt RURITAGE sind Pilgerfahrten, nachhaltige lokale Nahrungsmittelerzeugung, Kunst und Festivals, integrierte Landschaftsverwaltung sowie Migration.

Prävention und Vorbereitung

In derselben Pressemitteilung werden zwei Vorbilder hervorgehoben: Der UNESCO Global Geopark Katla in Island und der UNESCO Global Geopark Psiloritis auf Kreta, Griechenland. Vorbilder bringen ihr Wissen, ihre Erfahrungen, ihre guten Arbeitspraktiken und Maßnahmen in das Projekt mit. Ihre Erkenntnisse werden dann auf andere Gebiete, sogenannte RURITAGE-Replikatoren, übertragen, die dann die von den Vorbildern als erfolgreich identifizierten Strategien anpassen und umsetzen. Der UNESCO Global Geopark Katla befindet sich in der östlichen Vulkanzone, einer der aktivsten vulkanischen Gebiete Islands, das hinsichtlich seines geologischen Erbes von großer Bedeutung ist. In der Pressemitteilung werden die Maßnahmen in Katla zusammengefasst, die darauf abzielen, für Naturgefahren zu sensibilisieren: „Durch die Nutzung von Geschichten, um den Menschen ihre Landschaft näher zu bringen, und der Zusammenführung ganzheitlicher Konzepte für Schutz, Bildung und nachhaltige Entwicklung konnte Katla ein Netzwerk aus Verwaltungsbehörden bilden, das der lokalen Bevölkerung Orientierung und Unterstützung bietet, Prävention und Sicherungsstrategien vermittelt sowie die lokale Kultur fördert, indem es den Naturtourismus in den Vordergrund rückt.“ Wie Katla weist auch der UNESCO Global Geopark Psiloritis eine reiche Geodiversität und ein vielfältiges Erbe auf. In der Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass der UNESCO Global Geopark Psiloritis zusammen mit dem Naturhistorischen Museum der Universität Kreta täglich verschiedene Bildungsangebote organisiert. Ausbildungsprogramme und Instrumente wie ein Erdbebensimulator, ein Seismometer, ein Bildungskoffer und ein Tsunamigenerator richten den Fokus auf Strategien der Schadensminderung im Fall von Naturgefahren. Das laufende Projekt RURITAGE setzte auch das Konzept der sozialen Simulation ein, um durch die Stärkung des lokalen Erbes die Entwicklung der Region und der Gemeinde voranzubringen. In einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite wird ein Spiel erwähnt, das sich in Ruritanien abspielt, „einer fiktiven ländlichen Gegend, die für ihr kulturelles Erbe berühmt ist, an einer Pilgerroute liegt und berühmte Weinberge sowie ein bemerkenswertes Naturerbe hat. Doch Ruritanien steht vor den zwei Problemen Entvölkerung und Migration. Da es in einem Flusstal gelegen ist, ist es außerdem anfällig für Überschwemmungen.“ Laut der Pressemitteilung mussten Konsortiumsmitglieder von RURITAGE „herausfinden, wie sie die Objekte des Natur- und Kulturerbes einsetzen könnten, um das Gebiet nachhaltig zu entwickeln.“ Weitere Informationen: RURITAGE Projektwebsite

Länder

Italien

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