Gamifizierung von Musikunterricht sorgt für besseren Zugang für junge Menschen
Musikunterricht in frühen Jahren hat nachweislich einen erheblichen Einfluss auf die kognitive und soziale Entwicklung. Zusätzlich zu dem Wohlbefinden, das damit verbunden ist, legt dies nahe, dass Musik ein Kernfach auf den Lehrplänen sein sollte. Gute Lehrerinnen und Lehrer können dies leisten, doch sie ringen um die Zeit und Aufmerksamkeit der Kinder. Dies führt – neben dem Aufwand, der für das Lernen der Theorie aufgebracht werden muss – dazu, dass dieses Potenzial oft ungenutzt bleibt. Die von dem Mussila Studio entwickelte Mussila Musikschule nutzt digitale Instrumente, um bei Kindern das Interesse für Musik zu wecken. Das System, das derzeit eine mobile App umfasst, schließt die Lücke zwischen Musiktheorie und der Freude am Spielen. Bei ersten Analysen der anfänglichen Mussila-App wurde ein im Vergleich zu traditionellen Techniken optimiertes Lernen nachgewiesen. Die App wurde sehr hoch bewertet, sowohl von Kritikern – mit Erhalt von Branchenauszeichnungen – als auch von Nutzern, wie die mehr als 500 000 Downloads zeigen. Dank der Unterstützung durch die EU konnte das Mussila Studio einen Geschäftsplan zur Entwicklung einer Schulversion erstellen.
Die Mussila-Musikreise
Die Reise des Mussila-Spielers verläuft entlang von Kursen basierend auf allgemein bekannten Musikstücken. Jeder Kurs umfasst eine Reihe von Herausforderungen zur Entwicklung von Fähigkeiten in Bezug auf Rhythmus, Töne und das Keyboardspielen, so gestaltet, dass das logische Denken des Kindes aktiviert wird. Zusätzliche Aktivitäten wie die DJ- und die Band-Plattform dienen der kreativen Produktion. Das zentrale Ziel besteht darin, Musik über die Musik selbst zu lehren, wobei auch der theoretische Teil rein musikalisch erfolgt und verbale oder schriftliche Erklärungen vermieden werden. „Die größte Herausforderung ist, die Motivation der Lernenden aufrechtzuerhalten. In diesem Sinne haben wir – neben einer Reihe verschiedener maßgeschneiderter Übungsmethoden – ein strukturiertes Übungsprogramm mit Zielen und Hilfsmaterial entwickelt, welches jedoch auch Raum für Kreativität lässt, denn wir müssen so schnell wie möglich zum Praktizieren und Spielen von Musik kommen“, erklärt Projektkoordinatorin Margret Juliana Sigurdardottir. „Mussila bietet außerdem eine kinderfreundliche Umgebung ohne Werbung oder andere ablenkende Inhalte und verfolgt die höchsten Ansprüche, sei es bei der Klangerzeugung oder den musikalischen Arrangements.“ Die erste Version von Mussila von 2016 wurde mit 120 Kindern in drei Schulen in Spanien getestet, wobei die Hälfte der Kinder Mussila über einen Zeitraum von drei Wochen in ihren Musikunterricht integrierten und bei der anderen Hälfte der normale Unterricht fortgesetzt wurde. Zu Beginn wurden in beiden Gruppen Tests zur Musiktheorie durchgeführt, und nach drei Wochen wurde erneut getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass die Mussila-Gruppe 20,2 % besser geworden war, während die Kontrollgruppe auf das gleiche Ergebnis wie vorher kam. Das Team testet Mussilas Komponenten weiterhin regelmäßig mit Kindern und befragt Lehrer und Eltern, um besser zu verstehen, wie sie die App nutzen. Außerdem beobachtet es zwecks weiterer Verbesserungen die Daten, die innerhalb der App durch Nutzererfahrungen generiert werden.
Weitreichende Vorteile
Mussila macht die musikalische Erziehung für junge Menschen besser zugänglich, da ihnen in einem lustigen Format und über vertraute Geräte Inhalte geboten werden, die sie ansprechen. Ein erweiterter Zugang zur musikalischen Erziehung trägt zu integrativen Gesellschaften bei, wobei soziale Kompetenzen, Kreativität und eine schnellere kognitive Entwicklung gefördert werden. Nach der derzeit im Rahmen eines Abonnements verfügbaren Mussila-App wird das Team neben weiteren Feinanpassungen bei Inhalten und Funktionalität als nächstes eine Lehrer-Plattform mit verschiedenen Konten, interaktiven Funktionen und Gruppen-Herausforderungen entwickeln. Die Alterszielgruppe wird ebenfalls über die derzeitige Gruppe der Fünf- bis Zehnjährigen hinaus erweitert. Mussila wurde bereits in 35 Sprachen übersetzt und ist in 155 Ländern weltweit verfügbar, und geplant ist, das Wachstum in diesen Märkten weiterhin voranzubringen. „Musik ist eine globale Sprache und es war sehr schön zu sehen, dass unsere App Kindern in verschiedenen Teilen der Erde gleichermaßen gefällt“, so Sigurdardottir.
Schlüsselbegriffe
MUSSILA MUSIKSCHULE, Musik, Unterricht, App, Spiele, kognitiv, sozial, Entwicklung, Rhythmus, Tonhöhe, Komposition