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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Mixkassetten vom Museum? Wie emotionale Begegnungen mit Kunst und kulturellem Erbe entstehen können

Eine EU-Initiative bietet Museen neue Möglichkeiten, Besucher stärker einzubeziehen, indem sie das Potenzial digitaler Medien ausschöpfen.

Wer in den achtziger und neunziger Jahren aufwuchs, kennt die Mixkassette noch als eine äußerst intime Form des persönlichen Ausdrucks, das oft auch ein wunderbares Geschenk für einen geliebten Menschen sein konnte. Sie war ein Kommunikationsmittel und ein Weg zum gemeinsamen Erlebnis, das die beschenkte Person sofort an den Ort, die Zeit und zu dem Menschen transportierte, der sie zusammengestellt hatte. Mit den zunehmenden Fortschritten der digitalen Technologien scheint die Tradition der zischenden Mixkassette geradezu ausgestorben zu sein. Ihre Grundidee aber hat ein Team aus Künstlern, Designern und Informatikern dazu inspiriert, Museen bei der Gestaltung persönlicher Besuchererlebnisse zu unterstützen. Im Rahmen des von der Europäischen Union (EU) finanzierten Projekts GIFT (Meaningful Personalization of Hybrid Virtual Museum Experiences Through Gifting and Appropriation) hat das Team eine Web-App entwickelt, mit der auf einem Smartphone eine digitale Wiedergabeliste von der Sammlung des Brighton Museum erstellt werden könnte. Die App gibt Besucherinnen und Besuchern im Museum die Möglichkeit, eine persönlich zusammengestellte Liste an einen geliebten Menschen zu schicken. Auf der Website des Museums heißt es: „Suchen Sie alle Exponate aus dem Museum aus, die dem Empfänger gefallen könnten, und nehmen Sie eine persönliche Nachricht auf. Die App macht dann Ihr digitales Geschenk fertig und schickt es an die gewählte Person.“

Eine Mixkassette mit Museumsexponaten

Nick Tandavanitj, der künstlerische Leiter des Projekts vom Projektpartner Blast Theory, sagte dazu in einer Nachrichtenmitteilung: „Jeder der schon einmal eine Mixkassette für jemanden erstellt hat, wird sich damit leichttun, denn es funktioniert ganz genauso – nur eben mit Museumsexponaten. Was Sie auswählen, bleibt ganz Ihnen überlassen. Das kann zum Beispiel ein Bild sein, das die Erinnerung an eine gemeinsame Zeit aufleben lässt oder auch nur die Lieblingsfarbe zeigt. Ein ganz persönliches Geschenk, das den Empfänger direkt anspricht.“

Virtuelle und physische Museumserlebnisse

Neben der App für virtuelle Geschenke hat das noch laufende GIFT-Projekt verschiedene andere Instrumente entwickelt, die interaktive Museumserlebnisse unterstützen. Ein Beispiel dafür ist die Artcodes-Technologie für anpassbare, scanfähige Kennzeichnungen, die in ihrer Funktionsweise QR-Codes ähnlich sind. Damit können Museen ihre physischen Ausstellungen mit digitalen Inhalten kombinieren, die von den Benutzern gestaltet und sogar von Hand gezeichnet werden können. So erwähnt eine Nachrichtenmitteilung auf der Website „Europeana pro“: „Das Museum der Geschichte Jugoslawiens schuf mit Artcodes ein poetisches und zugleich intimes Erlebnis, das Erinnerungen, Konflikt und Vergebung in den Mittelpunkt rückt.“ Ein weiteres Museumserlebnis, das die virtuelle und physische Welt miteinander verbindet, ist „One Minute“. Dabei wird eine Smartphone-App eingesetzt, die „durch Bilderkennung Kunstwerke im Museum identifiziert und dem Besucher häppchenweise kurze Informationen darüber zur Verfügung stellt“, wie auf der GIFT-Projektwebsite erklärt wird. Das weiterhin laufende GIFT-Projekt wurde ins Leben gerufen, um hybride virtuelle Museumserlebnisse zu erforschen, welche die Neugier der Bürger wecken und sie stärker für Kunst und kulturelles Erbe begeistern können. Die Projektpartner hoffen, dass ihre Initiative durch den Verkauf von Eintrittskarten und digitale Umsätze zum Wirtschaftswachstum beitragen wird. Weitere Informationen: GIFT-Projektwebsite

Länder

Dänemark

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