Intelligente Mobilität in die Wirtschaft des Teilens bringen
Wenn die Rede von Car Sharing ist, denken wir typischerweise an Fahrgemeinschaften oder städtische Fahrradvermietungsinitiativen. Diese Systeme sind üblicherweise unabhängig und zentralisiert. Infolgedessen werden die Stadtzentren ganz Europas von frei herumstehenden Fahrrädern und Elektromotorrollern überrannt, die im Hinblick auf die offene und nachhaltige Mobilität in Städten wenig bis gar keinen Nutzen bieten. Wie wäre es, wenn es ein System gäbe, das alles – von Motorrädern bis Fahrrädern, von Autos bis Bussen – in einem integrierten, verwalteten, quelloffenen und intelligenten Mobilitätssystem kombiniert? Genau diesem Ziel widmete sich das EU-finanzierte Projekt SMASH. SMASH ist ein integrierter Mobilitätsdienst, eine Plattform, die allen die gemeinsame Fahrzeugnutzung erlaubt. „Ganz gleich, ob man ein Fahrrad oder ein Auto hat, das man nicht verwendet, kann man SMASH nutzen, um dieses zu vermieten“, sagt Projektkoordinator Alessandro Cantore. „Im Gegensatz zu den anderen Programmen ist SMASH jedoch allumfassend, das heißt, Benutzer können ein Fahrrad mieten, um zum nächsten Bahnhof zu fahren – sie können sogar die SMASH-App nutzen, um einen Parkplatz oder eine Ladestation zu finden!“ Angebot und Nachfrage Da SMASH darauf abzielt, die Mobilität angebots- und nachfrageseitig zu bedienen, besteht das System aus mehreren innovativen Technologien. Auf der Angebotsseite gibt es das SMASH-Gerät. Das vom leitenden Partner Greenspider entwickelte Gerät integriert einen GNSS-Empfänger, Nahfeldkommunikation (NFC), Bluetooth Low Energy (BLE) und ein GPRS-Modul, um alles in einem kleinen, extrem energieschonenden elektronischen Schaltkreis mit der Cloud zu verbinden. Nach der Geräteinstallation können Eigentümer ihre Komponenten über die SMASH-App gemeinsam benutzen. „Mit nur wenigen Klicks kann sich jeder, einschließlich Flottenbetreiber und Privatpersonen, registrieren und Dienstleister werden, um eigene Mobilitätsdienste in unserer quelloffenen Smartphone-App anzubieten“, erklärt Cantore. „Abgesehen von der Angabe des genauen Standorts der Komponente kann man auch Bilder, relevante Daten und die Geschäftsbedingungen für den Zugriff und die Verwendung des gemeinsam benutzten Objekts aufnehmen.“ Durch den Zugriff auf die SMASH-App über eine eindeutige soziale Anmeldung, können Benutzer gleich alle verfügbaren Mobilitätsoptionen auf einer benutzergenerierten Karte sehen. Man kann die Suche auch durch Fahrzeugtyp, Standort und Verfügbarkeit einengen. Benutzer buchen unter Verwendung der virtuellen SMASH-Geldbörse, die über das mobile Bezahlungssystem SMASH Token wieder aufgeladen werden kann. Die Geldbörse kann auch zur Zahlung von Kautionen oder Vorauszahlungen verwendet werden, die Eigentümer voraussetzen. Die Preise bestimmen sich typischerweise nach der Nutzungszeit, können jedoch je nach Nachfrage schwanken. Um sicherzustellen, dass alle Transaktionen sicher und gefahrlos sind, nutzt das SMASH-System die Blockchain-Technologie. Nachhaltige, intelligente Mobilität SMASH befindet sich derzeit in seiner Pilotphase, in der tausende Fahrzeuge und sonstige Komponenten im Mobilitätskontext gemeinsam europaweit in Städten genutzt werden. Flottenbetreiber und Fahrzeughersteller übernehmen SMASH zudem als native Technologie in der Produktionsphase ihrer intelligenten Fahrzeuge. „Obgleich SMASH all die Merkmale der herkömmlichen gemeinsamen Fahrzeugnutzung unterstützt, läuft sie über ein offenes, direktes Modell, in dem alle sowohl Benutzer als auch Anbieter von gemeinsamen Mobilitätslösungen sein können“, fügt Cantore hinzu. „Durch die Beteiligung am Universum von SMASH für eine gemeinsame Benutzung können wir alle am Aufbau der nachhaltigen, intelligenten und praktischen städtischen Mobilitätssysteme von morgen mitwirken.“
Schlüsselbegriffe
SMASH, Fahrgemeinschaft, intelligente Mobilität, Greenspider, GNSS