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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Weniger Lebensmittelverschwendung durch mehr soziale Innovation

Bei Innovationen in Sachen nachhaltigerer Lebensmittelsysteme geht es nicht nur um die Verbesserung der Lebensmitteltechnologie und der Kommunikationsaktivitäten. Für Sophie Easteal vom Projekt FUSIONS (Food Use for Social Innovation by Optimising Waste Prevention Strategies),...

Bei Innovationen in Sachen nachhaltigerer Lebensmittelsysteme geht es nicht nur um die Verbesserung der Lebensmitteltechnologie und der Kommunikationsaktivitäten. Für Sophie Easteal vom Projekt FUSIONS (Food Use for Social Innovation by Optimising Waste Prevention Strategies), das über das RP7 finanziert wird, spielt Innovation eine wichtige Rolle. Sie sprach Anfang des Monats auf der Grünen Woche in Brüssel. In ihrer Rede im Namen von WRAP aus dem Vereinigten Königreich, einem der 21 FUSIONS-Projektpartner, stellte Easteal vor, wie das Projekt daran arbeitet, ein ressourceeffizienteres Europa durch wesentliche Verringerung der Lebensmittelabfälle zu erreichen. Lebensmittelverschwendung zieht schwere Folgen für die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft nach sich. Die Lebensmittelproduktion und der Nahrungsmittelverbrauch in der EU sind für 20 bis 30 % aller Umweltauswirkungen in der EU verantwortlich. Der Anteil an vermeidbaren Lebensmittelabfällen wird pro Haushalt und Jahr auf 595 EUR geschätzt. Diese Tatsache reflektiert auch ein riesiges globales Ungleichgewicht: Während geschätzt ein Drittel bis die Hälfte der gesamten gegenwärtigen Lebensmittelproduktion im Mülleimer landet, sind 868 Millionen Menschen bzw. 12 % der Weltbevölkerung unterernährt. In einem Versuch zu Lösung dieses Problems konzentriert sich FUSION unter anderem darauf, die Rolle der sozialen Innovation bei der Verminderung der Lebensmittelverschwendung zu prüfen. Doch was genau ist soziale Innovation? Easteal bemerkt: "Die Art und Weise, wie wir [soziale Innovation] beschreiben, ist einfach - es geht um neue Ideen, die auf einen gesellschaftlichen Bedarf treffen und neue soziale Beziehungen schaffen... Wir haben bereits technische Maßnahmen und Kommunikationsaktivitäten in Gang gesetzt, doch soziale Innovation treibt Verhaltensänderung auf sehr verlockende Weise an." Soziale Innovation kann eine neue Kombination bestehender Aktivitäten, sektorübergreifender oder disziplinärer Grenzen sein, die zu neuen Beziehungen führt. Easteal zufolge ist dies die Essenz des Beziehungsaufbaus, die für die soziale Innovation sowohl sehr mächtig als auch einzigartig ist. Dies kann beispielsweise zu einer Initiative zur Umverteilung von Lebensmitteln führen, bei der eine Allianz zwischen Lebensmittelunternehmen mit einem Überschuss und gemeinnützigen Vereinen mit einem Bedarf geschmiedet wird. FUSIONS hat ein Verzeichnis bestehender sozialer Innovationsinitiativen aufgestellt, welche die Lebensmittelverschwendung in der EU reduzieren. Ziel ist es, bestehende bewährte Verfahren zu verbreiten und hoffentlich auch einige neue Ideen herauszubilden und die Aufnahme dieser Ideen in anderen Sektoren oder anderen Ländern zu erreichen. Easteals kommentiert die Bestandsaufnahme folgendermaßen: "Die Vielfalt der Initiativen, die bereits auf allen möglichen Ebenen vorangebracht werden, ist tatsächlich hervorragend. Dies zeigt, wie viele einzelne Anstrengungen bereits in die Reduzierung von Lebensmittelabfällen hineinfließen und wie viel wir voneinander lernen können. Das Verzeichnis wird im Lauf des Projekts aktualisiert, weshalb mehr Beispiele willkommen sind!" Das Projekt führt auch Machbarkeitsstudien durch. Es hat acht verschiedene Projekte in verschiedenen Ländern Europas finanziert, um soziale Innovation im Hinblick auf Lebensmittelverschwendung zu prüfen. In Griechenland etwa arbeitet FUSIONS an einem Schulprojekt, das innovative Unterrichtswerkzeuge entwickelt, die Eltern, Kindern, Lehrern und Köchen dabei helfen sollen, weniger zu verschwenden. Ein anderes Projekt betrifft die Umsetzung eines neuen sozialen Supermarkts auf der Basis der bereits etablierten Märkte in Frankreich und Österreich. Die Projekte werden quantitativ (wie viel Abfall tatsächlich reduziert wird, wie viele Menschen daran beteiligt waren) bewertet werden und werden im Verlauf des Projekts, wenn sich dieses weiterentwickelt und neue Ideen und Herausforderungen aufnimmt, überwacht. Unter der Leitung von Stichting Dienst Landbouwkundig Onderzoek (DLO) in den Niederlanden betrachten andere Arbeitspakete im Rahmen von FUSIONS das Problem der Lebensmittelverschwendung auf unterschiedliche Weise. So liegt ein Schwerpunkt etwa auf der Analyse bestehender Methoden zur Datenerfassung, um einen Vorschlag für einen Ansatz an die Europäische Kommission zu richten. Easteals fügte hinzu: "Gute Daten zu erhalten ist wichtig, damit man weiß, womit man es zu tun hat, wo die Hotspots liegen und um zwischen den Ländern/Sektoren zu vergleichen und bewährte Verfahren kennenzulernen." Ihre Organisation, WRAP, hat bereits riesige Erfolge mit Initiativen im Vereinigten Königreich vorzuweisen, wo 2007 die Menge an Lebensmittelabfällen um 20 % gesenkt wurde. Man hofft, dass auch FUSIONS erfolgreich zu dem EU-Ziel, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um 5 Prozent zu senken, beitragen wird.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Grüne Woche (Green Week) http://www.greenweek2014.eu/index.html FUSIONS http://www.eu-fusions.org/ Projektdatenblatt:

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