Gemeinsame Datennutzung für nachhaltiges globales Meeresmanagement
Eine gesunde nachhaltige Meeresumwelt ist für das reibungslose Funktionieren der EU-Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Die Fischerei sowie Offshore-Öl- und Gasfelder beschäftigen beispielsweise Tausende von Menschen und bringen Milliarden Euro pro Jahr ein, während die meisten Rohstoffe und Konsumgüter auf dem Seeweg importiert und exportiert werden. In der Tat besitzt die EU die weltweit größte Handelsflotte; 90 % des Außenhandels und 40 % des Binnenhandels werden auf dem Seeweg abgewickelt. Die Küstengebiete sind außerdem eine unverzichtbare Basis für den Tourismus. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Meeresumwelt ist daher eine kritische wirtschaftliche wie auch ökologische Frage, und um wirklich effektiv zu sein, ist eine internationale Zusammenarbeit erforderlich. Aus diesem Grund hat das EU-finanzierte Projekt IMARINE, das im April 2014 abgeschlossen wurde, eine Dateninfrastruktur entwickelt, welche die grenzüberschreitende und sektorübergreifende Zusammenarbeit in diesem Bereich fördern soll. Spezialisten aus 17 Ländern versammelten sich im März 2014 in Rom, um den unmittelbar bevorstehenden Projektabschluss zu markieren, und neue Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des Programms Horizont 2020 der EU zu erörtern. Die Bewältigung der globalen gesellschaftlichen Herausforderungen ist eine der drei Säulen von Horizont 2020. Diese Fragestellung wurde durch IMARINE erfolgreich angesprochen. Die IMARINE-Infrastruktur stellt eine Open-Access-Plattform für relevante meeresbezogene Informationen und Ressourcen bereit. Auf diese können die verschiedenen Interessengruppen aus dem marinen Sektor wie etwa Wissenschaftler, die Fischereiindustrie und Umweltgruppen schnell und effektiv zugreifen. Eine der wichtigsten Herausforderungen, die sich aus den ersten IMARINE-Workshops ergab, war die Notwendigkeit umfassenderer globaler Anstrengungen, vor allem im Fischereibereich, zur gemeinsamen Nutzung von Informationen auf internationaler Ebene. Ein nahtloser Zugriff auf Daten sollte zu einer schnelleren und sachkundigeren Entscheidungsfindung führen. Indem alle betroffenen Sektoren miteinander verbunden werden, will IMARINE einen zielgerichteten Ökosystemansatz für die Meeresumwelt fördern. Mit diesem Ansatz soll sichergestellt werden, dass trotz Schwankungen, Unsicherheit und wahrscheinlichen natürlichen Veränderungen innerhalb des Ökosystems die Kapazität zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, Umsatz und Beschäftigung zum Wohle der heute lebenden Menschen und zukünftigen Generationen erhalten bleibt. Dies lässt sich nur durch eine globale Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Parteien erreichen und dazu soll die Dateninfrastruktur von IMARINE beitragen. Der aus politischen Entscheidungsträgern, Industrieexperten und Wissenschaftlern zusammengesetzte Vorstand von IMARINE hat außerdem zur Förderung des Ökosystemansatzes durch den Austausch von Beispielen für bewährte Verfahren beigetragen. Dadurch wird die Definition globaler Standards unterstützt und es werden Beratungsleistungen über nachhaltige politische Maßnahmen bereitgestellt. Die Vorstandsmitglieder waren auch maßgeblich an der Gründung mehrerer neuer Kooperationen beteiligt, indem sie sich auf die Möglichkeiten der Betriebsdateninfrastruktur von IMARINE stützten. Das Gateway ist ein Schlüsselmerkmal dieser Infrastruktur. Es bietet dem Anwender einen Onlinezugang zu einer Reihe von virtuellen Forschungsumgebungen, die Experten, multidisziplinäre Datenquellen und Analyse zu einem bestimmten Thema zusammenführen. Innerhalb dieser Forschungsumgebungen finden Anwender alles, was sie zur Lösung einer speziellen Aufgabe brauchen. IMARINE wird zweifellos einen nachhaltigen Einfluss auf die Art und Weise ausüben, mit der wir in Zukunft die nachhaltige Bewirtschaftung der Meeresgebiete handhaben werden. Das wird direkte und indirekte Folgen für die Zukunft unseres Planeten haben, angefangen beim Klimaschutz und bei der biologischen Vielfalt der Meere bis hin zur Senkung von Katastrophenrisiken.Weitere Informationen sind abrufbar unter: IMARINE http://www.i-marine.eu/ Projektdatenblatt
Länder
Frankreich