Mehr Arbeitsplätze und Wachstum durch nachhaltige und intelligente Forstwirtschaft
Die Schaffung eines europaweiten Informationssystems wird substantielle Waldressourcen auf nachhaltigere Weise freisetzen. Ziel des durch die EU finanzierten Projekts SIMWOOD (Sustainable Innovative Mobilisation of Wood), welches MOBILISER entwickelt, ist eine neue Wissensdatenbank, die integrierte, übertragbare Lösungen und lebensfähige Politiken in Europa verbreiten will. In Europa stehen mehr als 117 Millionen Hektar Wald. Allerdings werden diese Wälder, vor allem wenn es sich um private handelt, kaum nachhaltig bewirtschaftet. Die steigende Nachfrage nach Holz als Werkstoff- und Brennmaterial kann immer schwieriger befriedigt werden. Das auf vier Jahre angelegte Projekt SIMWOOD wurde im November 2013 auf den Weg gebracht, um sich dieses Problems anzunehmen und eine effizientere Nutzung des verfügbaren Holzangebots zu fördern. Zu Beginn wird das Projekt die bestehenden sozioökonomischen, technischen und ökologischen Hindernisse für eine nachhaltige Fortwirtschaft aufzeichnen. Anschließend wird SIMWOOD dann anhand einer Reihe von Pilotprojekten vielversprechende Initiativen in enger Zusammenarbeit mit lokalen Stakeholdern testen. Das online Informationssystem MOBILISER wird dabei helfen, die Wirkungen dieser neuen Ansätze zu bewerten, und sie gegebenenfalls verbessern. Mithilfe von MOBILISER werden bewährte Verfahren und Technologien, bestehende Stakeholderinitiativen und wirksame Unterstützungsprogramme gefördert und verbreitet. Ein Expertensystem wird die Auswirkungen einer Hochskalierung der Lösungen auf EU-Ebene bewerten. Das System wird auch regionale Lernlabors miteinander verbinden, um eine höhere Teilnahme und gestärkte Waldgovernance zu fördern. Das System wird eine intuitive, multilinguale Schnittstelle besitzen, um die Aufnahme integrierter Lösungen durch Waldbesitzer und Interessengruppen in Europa und darüber hinaus zu maximieren. Dadurch erhalten Waldbesitzer, Förster und KMU Zugang zu Informationen und Empfehlungen, die bisher nur schwer erhältlich waren. Durch eine bessere Nutzung der nachhaltigen Waldressourcen könnten mehr Arbeitsplätze und Wachstum geschaffen werden. Im Jahr 2030 werden schätzungsweise 853 Millionen Kubikmeter Bauholz und 585 Millionen Kubikmeter Brennholz benötigt werden. Solch große Mengen bereitzustellen ist eine Herausforderung aber auch eine Gelegenheit. Die Bauholzindustrie Europas umfasst derzeit rund 600 000 Unternehmen wie Sägemühlen und Möbeltischlereien mit 5 Millionen Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 550 Mrd. EUR. Für sie bedeutet eine zuverlässige lokale Rohstoffquelle eine Wachstumsgarantie. An dem Projekt, das mit 5 990 311 EUR von der EU gefördert wird, beteiligen sich 28 Partner aus Deutschland, Belgien, Finnland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Irland, den Niederlanden, Portugal, Schweden, Slowenien und Spanien. Das Konsortium umfasst auch zwei europäische Forschungsinstitute - die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) und das Europäische Waldinstitut (European Forest Institute, EFI). Durch die Beteiligung von JRC und EFI können die Projektergebnisse weit verbreitet werden. Sie wird auch sicherstellen, dass das überregionale Überwachungssystem auch nach Projektabschluss weitergeführt wird. Das Projekt soll eine wichtige Rolle bei der Erhöhung der Holzversorgung spielen, die nachhaltige Nutzung der Wälder und den forstwirtschaftlichen Sektor stärken, der einen wichtigen Beitrag zu Europas wachsender Bioökonomie leistet. SIMWOOD soll im Oktober 2017 enden.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft http://www.lwf.bayern.de/ Projektdatenblatt
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